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Gemäß der Vorstellung einer Dialogveranstaltung an der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Gesellschaft wurde auch am zweiten Tag das Prinzip der Grenzüberschreitung als Leitmotiv dieses Architektur-Symposium sichtbar. Die vom Kunsthaus Bregenz in Kooperation mit dem futureLAB by 3M von Peter Ebner (Los Angeles, München) geladenen internationalen Experten beschrieben ein genreübergreifendes Feld. Während der Alessi-Chefdesigner Stefano Giovannoni die Nahtstellen zwischen Architektur und Design reflektierte, veranschaulichte Neil Thomas (Atelier One, Bauingenieur London) die Bindeglieder von Kunst und Populärkultur (etwa Stage-Design von U2) und das Architektenpaar Claudio Lazzarini & Carl Pickering (Lazzarini Pickering Architetti, Rom) erläuterten die Wally-Yachtphilosophie im Wechselspiel mit der Eleganz italienischer Oberflächengestaltung. Besonders erhellend waren die Berührungspunkte der künstlerischen Struktur- und Molekularrecherche von Benjamin Aranda (Aranda/Lasch, Künstler, Architekten, New York) zu den Überlegungen des Schweizer Mathematikers Urs. B. Roth.
Den Schlusspunkt setzte Kazuyo Sejima (SANAA, Architektin, Tokyo) mit einem Überblick über ihre aktuell in Bau befindlichen Architekturen. In den insgesamt neun, sehr lebendigen Beiträgen - 10 Stunden geballter Inhaltlichkeit - wurde die Realität von Architektur als ein vielschichtiges Konstrukt deutlich, in dem sich das Seismographische als Lust am Experimentieren und als Umsetzungskatalysator für Vision verdeutlichte.