Liebe Leser,

zugegebenermaßen gibt es – wie wir alle wissen – in München, verglichen mit anderen Städten, nicht viele große oder auch kleine Gebäude, die vorübergehend leer stehen. Dennoch kommt es immer wieder vor, und dann wundert man sich, dass trotz des allgemeinen Platzmangels keine Zwischennutzung stattfindet. Und das oftmals aus dem einfachen Grund, weil die Eigentümer befürchten, dass die klugen Interims-Nutzer sich kurz vor Ende der Frist mit Handschellen an die Heizung ketten, wie irokesenschnittbekrönte Haubesetzer der 80er Jahre. Wenn es um coole Clubs oder Designersecondhandläden geht, ist der Verlust noch zu verschmerzen, aber nicht, wenn es um Menschen in Not geht. Daher ist es besonders erfreulich, dass sich die zwei neuen Eigentümer des ehemaligen Osram-Geländes entschieden haben, dieses bis Ende 2017 als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung zu stellen.

Ihre Regine Geibel