Zeitgenössische Architektur in Bayern

Villa H

Von außen präsentiert sich das Wohnhaus mit seiner weißen Fassade als hinterlüftete Konstruktion, sehr verschlossen. Selbst das flächenbündige Garagentor verschwindet diskret im Fassadenraster. Nach Süden öffnet sich das Gebäude mit teilweise rahmenlosen Ganzglaselementen der schlichten, aber beeindruckenden Gartenanlage mit seinen hangangepassten Abstufungen. Die Ebenen werden durch Sichtbetonstreifen artikuliert. Der Terrassenbereich wird dabei mit einem Stahlwasserbecken abgegrenzt, welches nachts mit seiner Beleuchtung für stimmungsvolle Akzente sorgt.

Nach dem Wunsch des Bauherrn sollte der Grundriss so entwickelt werden, dass er morgens vom Schlafzimmer aus auf den Mariahilfberg mit der Wallfahrtskirche blicken kann und von der Sauna aus Zugang zum Garten hat.

Die Gartenanlage mit den drei terrassenartigen Ebenen nimmt die Formensprache des Gebäudes auf und bildet mit dem Haus eine harmonische Einheit. Die waagerechten, dezent bepflanzten Grünflächen werden von hellen Sichtbetonstreifen abgestützt und durch niedrige Treppen verbunden. Von Ebene zu Ebene verläuft ein Weg aus großformatigen Steinplatten.
Ergänzt wird das Freiluftkonzept von einer weitläufigen Terrasse, die sich bis unter das auskragende Obergeschoss zieht und dadurch eine praktische Überdachung findet. Davor erstreckt sich ein großes, mit Wasser gefülltes Stahlbecken, auf dessen Oberfläche tagsüber die Sonnenstrahlen und am Abend die Lichter des Hauses tanzen.

Die Fassade besteht aus zementgebundenen Platten in einem abgetönten Weiß. Ihre Optik wird von geradlinigen, geometrischen Formen geprägt, die von einer schlichten Farbgebung untermalt werden. Der gesamte Rohbau einschließlich der Lage der Fenster und Öffnungen wurde auf das Rohmaß der Fassadenplatten abgestimmt. Daher wurden bereits im Entwurf sämtliche Fenster, Vorsprünge und sonstige Bauteile auf das Fugenraster geplant, so dass sich nun die Fassade als harmonisches Gesamtbild wiedergibt.

Selbst die Gartenwand wurde in Materialität und Fugenraster fortgeführt. Aufgrund des geringen Verschnittes konnten so die Baukosten der Fassade reduziert werden.

  • Standort

    Dr.-Ried-Straße
    92318 Neumarkt
    Kartenansicht (Google Maps)

  • Bauherr

    Privat

  • Fertigstellung

    2010

  • Baumaßnahme

    Neubau

  • Bauweise

    Stahlbeton, Kalksandstein

  • Energiestandard

    KfW-Effizienzhaus 55

  • Energiekonzept

    Primärenergie: Gas
    Sekundärenergie: Strom
    Energetische Kennwerte: Primärenergiebedarf 35,34 kWh/(m²a)

  • Kennzahlen

    Bruttorauminhalt: 1448m²
    Bruttogrundfläche: 459m²