Der Wohnblock an der Marlene Dietrich Straße bildet den Auftakt eines neuen gemischtgenutzten städtischen Quartiers in dem neu erschlossenen citynahen Entwicklungsgebiet "Arnulfpark" auf den ehemaligen Flächen der Bundesbahn.
Im Rahmen der Wohnbauförderung der Landeshauptstadt München sind hier 106 Sozialwohnungen errichtet worden.
Die vorgegebene Blockrandbebauung wird als städtisches Haus mit einer architektonisch autonomen Fassade begriffen, die ihr Nutzugsgefüge weitgehend zudeckt: so findet ein einheitliches französisches Fensterformat für alle Räume Verwendung und überhöht das Grundrissgefüge in die architektonische Aussage eines städtischen Randes.
Die Architektur des Blocks thematisiert die Ausformulierung von öffentlichen und privaten Räumen über die Ausbildung von positiv gestossenen Flächen: private Räume (die Loggien und der Innenhof) sind hell codiert, während die öffentlichen Fassadenbereiche anthrazit eingefärbt sind.
Ausgangspunkt für die Planung des Fassadenreliefs war ein Modellierputz (Fabrikat "Stolit MP"), der in besonderer Weise geeignet war, die thematische Vorgabe "Erde" des Bebauungsplan für diesen Block umzusetzen. Die Fassade erhält durch Struktur und Farbe dieses Modellierputzes eine leichte Dünung des Gesamtbildes.
Das Wohnkonzept schließlich basiert auf der Idee des Zusammenlebens um die Loggia als Gemeinschaftsraum, an den die Individualräume angebunden sind: so ist die wohnungsbezogene Freifläche nicht einem einzigen Raum zugeordnet, sondern in das gesamte Wohngefüge integriert.
Das Projekt, die Hälfte eines städtischen Blocks, besticht durch seine präzise Formensprache sowie die Hochwertigkeit in Außenerscheinung und Ausstattung. Hierin übertrifft dieser öffentlich geförderte Wohnungsbau so manche freifinanzierte Eigentumswohnanlage. An anderer Stelle werden französische Fenster, Parkett und Fußbodenheizung noch als Luxus verkauft.
Die Wohnungsgrundrisse wurden um innenliegende Loggien herum entwickelt, welche die - den Förderrichtlinien zu schuldende - Sparsamkeit der Raumzuschnitte erträglich machen. Innerhalb des kompakten Blocks sind von großzügigen Treppenhäusern erschlossene, vielfältige Grundrisse und Wohnungsgrössen untergebracht. Die dadurch angestrebte Nutzermischung wäre positiv, bleibt allerdings durch die strengen Belegungskriterien im sozialen Wohnungsbau unmöglich.
Der äußeren städtisch-harten Schale antwortet im Blockinneren eine, die strenge Ordnung verlassende, lichte Fassade. Hier findet die gemeinschaftsbildende Großform des Blocks ihre Mitte in einer großzügigen und kinderfreundlich ausgestatteten Gemeinschaftsflächen.