In der Münchner Ludwigsvorstadt nahe der Theresienwiese entstand der Neubau eines Wohngebäudes in der Lessingstr. 3 anstelle eines Verwaltungsgebäudes aus den 1950er Jahren. Im Umfeld eines Villenviertels aus dem 19. Jahrhundert bewegt sich der Entwurf im Spannungsfeld zwischen Ensembleschutz und modernen Ansätzen in der Architektursprache. Die historische Grundhaltung der Umgebung wird nicht zitiert sondern übersetzt und weitergedacht.
Städtebaulich gliedert sich der Neubau in die ortstypische U-förmige Grundrisskubatur der in offener Bauweise gestalteten Stadtvillenbebauung ein. Die Fassade ist als Putzfassade mit subtil gegeneinander versetzten und aufwendig detaillierten Fenstern entworfen. Die Gebäudeecken sind ebenso wie die geschwungenen Balkonbrüstungen abgerundet und kontrastieren mit den rechteckig geschnittenen Fassadenlochungen der Fenster.
Die Grundrisse der insgesamt 14 Wohnungen sind als 2- bis 4-Zimmer-Wohnungstypen mit unterschiedlichen Grundkonzepten entworfen. Es sind sowohl offene, wie abgeschlossene, kompakte und familiengerechte, barrierefreie und Maisonette-Typologien konzipiert, sodass das Gebäude von einer vielschichtigen Nutzerschaft mit unterschiedlichsten Bedürfnissen bewohnt werden kann.