München wächst und wächst. Das spürt man auch in den Vororten, wo eine sinnvolle Nachverdichtung bei gleichzeitigem Erhalt der Qualitäten die große Herausforderung darstellt. Beim Projekt Hausfuchs wurde ein Grundstück in zwei Teile geteilt und das ehemalige Einfamilienhaus durch ein Doppelhaus ersetzt. Frei nach dem Motto ein Grundstück, zwei Häuser, vier Dächer wird die Anknüpfung an den örtlichen Baubestand durch Satteldächer vorgenommen. Durch die Querstellung zur Straße wird jedoch mit einem einfachen Kniff eine klarere Adressbildung und auch eine optisch spannungsreichere Komposition erreicht.
Die Volumen der beiden Häuser und der zugehörigen Garagen wurden gemeinsam gestaltet und sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe gestaffelt. Eine besondere Note erhält das Doppelhaus durch zwei einfache Maßnahmen: Einerseits wurde die unbehandelte Lärchenholzschalung an den Stirnseiten in der abwechselnden Dachneigung der einzelnen Häuser verlegt, andererseits wurden die unvermeidlichen Regenfallrohre als Gestaltungselement verwendet und zeichnen zusammen mit dem Blechdach und dem Blechsockel das Haus mit einem feingliedrigen, hellen Rahmen nach.
Das Niedrigenergiehaus erfüllt als reiner Holzbau höchste ökologische Anforderungen. Neben dem sehr geringen Energiebedarf ist besonders der Verzicht auf Folien im Wandaufbau und die konsequente Verwendung von Holz als Konstruktionsmaterial zu nennen. Durch die dünnen Wandaufbauten verbleibt mehr Wohnfläche und jeder Quadratmeter davon ist angenehm temperiert und durchlüftet. Das zeigte sich schon während der kurzen Bauphase - der angenehme Geruch nach Holz vermittelte bereits weit vor dem Einzug allgemeines Wohlbefinden.
Für maximale Privatsphäre sorgen die unterschiedlich gesetzten Eingangsbereiche sowie die nach hinten versetzte Terrasse von Haus Ost.
Das alte Haus mit Fuchs aus den fünfziger Jahren war zwar wegen des Fassadenschmucks in der Umgebung bekannt, jedoch leider in keinem erhaltenswerten Zustand mehr und musste deshalb abgerissen werde. Der Fuchs aber konnte gerettet werden. Gereinigt und frisch lackiert ziert er nun wieder die Fassade des neuen Hauses.
In beiden Häusern stellt die Treppe ein zentrales Element bei der Innenraumgestaltung dar. Dabei fungiert die Treppe im Haus Ost nicht nur als verbindendes Element zwischen den Geschossen, sondern ist mit ihren zahlreichen Regalen und Schubladen gleichzeitig auch ein Wohnelement. Das Stahlgerüst der Treppe erstreckt sich bis in die Küche und den Eingangsbereich und integriert hier geliebte Bestandsmöbel der Bauherren.
Wie auch die Treppe, ist die Küche im Haus Ost aus hellem Birkenholz gefertigt. Blickt man von hier in Richtung Wohnzimmer, sieht man das große Sitzfenster. Ein weiterer spannender Blick ergibt sich im ersten Obergeschoss wie auch im roten Masterbad, wo große Dachfenster die Räume mit Licht durchfluten.
Auch im Haus West entwickelt sich alles um die zentrale Treppe herum. Sie endet einen Stock höher als im Haus Ost im hellen Dachgeschoss. Das ZickZack des Treppengeländers erinnert hier an Treppen der 50er Jahre. Die Küche ist ebenfalls als offene Wohnküche mit Kochinsel gestaltet. Die Sitzfenster in den Kinderzimmern bieten Rückzugsraum mit bestem Ausblick.