Das neue Hallenbad in Ismaning befindet sich im Ortskern der Gemeinde. Das parkähnliche Grundstück wird von öffentlichen Bauten wie Mittelschule, Realschule und Bürgersaal umschlossen. Diese reizvolle Lage stellte mit ihrer starken Begrenzung von Raum und möglichen Freiflächen eine planerische Herausforderung dar, auf die die gewählte Sonderform mit der abgerundeten Gebäudehülle individuell eingeht. Durch das Spiel mit konkaven und konvexen Hüllflächen umfließt der Gesamtraum die Form, der Park kann als Ganzes erlebbar bleiben – gleichzeitig werden Teilräume definiert und eine Verzahnung des Gebäudes mit den Grünflächen erreicht. Zudem gelingt es, das erhebliche Volumen des neuen Hallenbades aus der Sicht des Passanten perspektivisch aufzulösen. Im Inneren schaffen die "Buchten" der Form eine Zonierung in der einräumigen Schwimmhalle und bieten so Abgrenzungen für den Erlebnis- und Kleinkinderbereich, die Sprungbucht und die Rutschenhalle.
Das Bad erhält mit seiner gläsernen Fassade die Offenheit und Leichtigkeit eines großen Pavillons. Mit ihrem Wechselspiel aus transparenten, transluzenten und opaken Elementen wirkt sie wie ein Wasserschleier und transportiert den Inhalt nach außen. Durch den differenzierten Einsatz dieser lichtdurchlässigen Elemente entsteht eine umlaufende Außenhaut mit maximaler Transparenz und Homogenität, die gleichzeitig vor Blicken von außen geschützte Bereiche für sensible Innenräume wie z.B. Sauna- und Umkleiden bietet. Durch zusätzliche großzügige Öffnungen in der Dachhaut entsteht auch in der Tiefe der Räume eine lichtdurchflutete innenräumliche Wirkung.
Ein partieller Rücksprung des Fassadenbandes im Obergeschoss entwickelt aus der Gebäudehülle heraus einen großzügigen Terrassenbereich und betont die Erschließung des Hallenbads im Westen. Nach Betreten des Foyers erreicht man den im Norden situierten Umkleidebereich. Über die Vorreinigungseinheiten gelangt man direkt in die Schwimmhalle. Eine Galerie im OG bietet Ausblicke auf die Schwimmbecken und ins Freie. Die von hier aus erschlossene Sonnenterrasse nach Südwesten bildet einen attraktiven Ersatz für die aus Platzgründen nicht realisierbare Liegewiese im Park.
Die Saunalandschaft im OG ist wie die Schwimmhalle als Einraum gestaltet, wobei die frei positionierten Attraktionen in der Formensprache des Bades verschiedene Zonen im Inneren ausbilden. Im Außenbereich gibt ein großzügiger runder Dachausschnitt den Blick zum Himmel frei und bietet die Möglichkeit zum blickgeschützten Sonnenbaden.
Insgesamt entsteht ein großzügiges, homogenes Gebäude, welches trotz seiner komplexen Inhalte maximale Übersichtlichkeit und Großzügigkeit im Inneren bietet, in seiner Außenwirkung die Maßstäblichkeit des Ortes wahrt, und durch seine Einbindung in die Umgebung bei gleichzeitg großer Selbstständigkeit des Baukörpers ein hohes Maß an Identität herstellen kann.