Das Eurostars Book Hotel mit seiner einzigartigen Fassade befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und liegt damit in der Innenstadt Münchens. Das Hotel ist entlang der straßenseitigen Grundstücksgrenzen als kompakter L-förmiger Baukörper angeordnet. Der dabei entstehende Innenhof wird als Terrasse genutzt.
Das 9-geschossige Hotel verfügt über ein Erdgeschoss mit Foyer, Konferenzräumen und Restaurant, über sieben Hotelzimmer-Etagen sowie über ein Untergeschoss, in dem sich der SPA-Bereich, die Tiefgarage sowie Neben- und Funktionsräume befinden.
Insgesamt bietet das Hotel 201 Gästezimmer und Suiten der Kategorie 4 Sterne.
Das Book Hotel, wie vom Namen her abzuleiten, ist inspiriert vom Leitmotiv des Buches und dessen Seiten. Dieses Konzept wird konsequent in der Fassade wie auch in der Innenarchitektur des Hotels umgesetzt. So begrüßt den Gast an der Rezeption ein überdimensionales an der Wand befestigtes aufgeschlagenes Buch. Jede der 7 Gäste-Etagen steht für jeweils eine eigene Literaturgattung. So präsentieren sich die Flure, Zimmer und Bäder mit Auszügen aus der Weltliteratur.
Am eindrucksvollsten spiegelt sich das Thema jedoch in der Fassade wider. So erinnern die geschwungenen Fassadenelemente über den Fenstern an Buchseiten, die im Wind flattern. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das Schattenspiel, das von den Elementen auf der Fassade hervorgerufen wird. Die auf den ersten Blick unruhig erscheinende Fassade birgt letztlich eine ungeheure Dynamik und gleichzeitige Harmonie im Kontrast zum bewegten Umfeld des Book Hotels.
Als Material zur Ausführung der gesamten Fassade wurde fibreC Glasfaserbeton eingesetzt. Dieses Material mit einer Stärke von nur 13 mm erlaubt eine individuelle Formbarkeit wie auch eine saubere Führung über Ecken und Kanten. Außerdem wird es nicht nur dem Anspruch an Ästhetik gerecht, sondern erfüllt auch die Bedürfnisse an Nachhaltigkeit sowie ökologische Aspekte. So übernimmt das Material auch die Funktion des Sonnenschutzes für das gesamte Gebäude. Zum einen durch die Verschattung der Fenster in den Zimmern und Suiten mittels der geschwungenen Elemente. Zum anderen als "zweite Haut" für das Bauwerk und eine damit verbundene Gebäudekühlung.
Technisch wurde diese innovative Fassadenform, die in dieser Ausführung zum ersten Mal zum Einsatz kam, mittels einer vorgeformten Unterkonstruktion aus Aluminium realisiert, worauf die fibreC Fassadenplatten sichtbar genietet wurden.
Die gerundeten Fassadenelemente, für die eine bauaufsichtliche Zulassung im Einzelfall notwendig war, wurden komplett in der Werkstatt vorgefertigt an die Baustelle geliefert und vor Ort mittels Kran in die vorher montierte Unterkonstruktion eingehängt und anschließend fixiert. Dadurch konnte die Erstellung der gesamten Vorhangfassade innerhalb kürzester Zeit realisiert werden. Insgesamt wurden ca. 1.000 qm fibreC Fassadenpaneele in den Farben Elfenbein und Liquide black verarbeitet. Die Fassade wurde als vollständig hinterlüftete Konstruktion konzipiert.
Der Bauherr erhielt somit eine dauerhafte und wartungsarme Fassadenkonstruktion, die in ihrer Form wohl einzigartig sein dürfte.