Wo sich bis in die 80er ein Teil seiner Mälzerei befand, öffnete der Müllerbräu Neuötting nun mit Hilfe von studio lot den „Keimkasten" für Gäste.
Unscheinbar sitzt die neue, rote Metalltür in der hohen Fassade des Brauereigebäudes - einzig der Leuchtkasten lässt einen Geheimtipp erwarten.
Im Eingangsbereich bilden faszinierende Relikte, aus der Zeit als dieser Gebäudeteil noch Mälzerei war, den Auftakt. Über eine Glas-Luke in der Decke sieht man die hohen Gersten-Silos aufragen, die Industriefliesen, Stahl, Beton und gekalktes Mauerwerk prägen den industriellen Charakter der Bar.
Das Herzstück bildet ein länglicher Gewölberaum, in dem sich die beiden Keimkasten-Becken befinden.
Ein gefliester Erschließungssteg teilt den Gastraum in ein linkes und rechtes Gärbecken. Deren Seitenwände wurden an vier Stellen aufgeschnitten, durch die der Besucher in den tiefer gelegenen Aufenthaltsbereich gelangt. Zuvor muss er aber den hölzernen Seekiefer-Kubus durchschreiten, der dem Steg aufgesattelt als eingebautes Raum-Möbel dient. Die zentral gelegene Bar weist den Weg in die ehemaligen Gärbecken, rechts der Steh- und Tanzbereich, links der ruhigere Sitzbereich. Auf dieser Seite formen sich aus den drei Holzwürfeln lange Sitznischen, die aus den Kuben herausgeschnitten wurden. Gegenüber erzählen in Schaukästen Stücke aus dem Brauereifundus von der langen Geschichte des Müller Bräus.
Mit diesem außergewöhnlichen Lokal ist ein Stück Großstadt in das Nachtleben Neuöttings eingezogen.