Um 1900 waren Restaurants und Cafés die zweite Heimat der Bohemiens und ganz der Kreativität, dem Genuss und dem Zusammensein ohne konventionelle Zwänge gewidmet. Dieses besondere Lebensgefühl, das Schwabing bekannt gemacht hat, will Michael Urban, Sohn der Münchner Gastronomenfamilie, im La Bohème wieder aufleben lassen.
In Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Architekturbüro GKAD und dessen internationaler Künstlerriege verwirklichte er seine Vorstellung eines modernen Restaurants mit 90 Sitzplätzen in Essbereich, Bar und Lounge sowie einer Sommerterrasse im neuen Quartier "Schwabinger Tor".
Das La Bohème ist die moderne Wiedergeburt einer faszinierenden Zeit, die von intellektuellem Anspruch und Provokation durch bewusste Stilbrüche gegenüber der Erwartungshaltung der Gesellschaft geprägt war. Virtuos übersetzt das auf Gastronomie spezialisierte Architekturbüro GKAD das Credo der Bohème in die Gegenwart.
Holz und Rohbeton bilden einen spannungsreichen Kontrast, aufgelockert durch Leder, Kupfer, Rost-Optik und Spiegel. Eyecatcher sind das Chesterfield-Sofa im Used-Look in der Lounge und die erhöht in der Raummitte platzierten roten Rundbänke. Eigens entworfene Vorhänge an den Sitzbänken und Fenstern sowie flexibel aufgehängte Pendellampen erlauben eine situations- und tageszeitbedingte Inszenierung des Raumes. Die Tische sind aus massiver Räuchereiche mit Lederoberfläche, puristisch eingedeckt ohne Tischdecke. Bewusst wird mit teilweise
unvollendeter Optik als historische Herleitung der Bohème gespielt wie bei den antiquierten Holzverkleidungen der Fensterlaibungen angrenzend zum Rohbeton.
Das Gedankengut der Bohème findet sich in Zitaten auf dem Beton, in den Untertassen und im Graffiti auf der Küchenwand. Gäste werden animiert, selbst künstlerisch aktiv zu werden zum Beispiel durch Beiträge auf den beschreibbaren Toilettenwänden.
Küche: Klassiker der deutsch-französische Küche im Stil einer Brasserie.
Öffnungszeiten: durchgängig sieben Tage von 9:30 bis 22:00 Uhr bzw. 24:00 Uhr (Freitag & Samstag)
Alle Fotos: La Bohème / Maximilian Ostermeier