Im neu entstehenden Stadtteil Freiham im Münchner Westen situiert, stellt das Gesundheitszentrum einen Teil des neuen Stadtteilzentrums dar. Die großzügig verglasten Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss tragen der prominenten Lage am zentralen Platz des Stadtteils Rechnung und führen - wie auch die beiden Hauptzugänge - Kunden und Patienten ins Atrium, dem Herzstück des Gebäudes. Von hier aus werden über verglaste Aufzüge und eine Freitreppe die Praxisflächen in den drei Obergeschossen erschlossen.
Das Erschließungskonzept über Galerien ermöglicht wie auch die entsprechende technische Vorrüstung eine flexible Grundrissaufteilung der Praxen. So können verschiedenste Fachbereiche wie Radiologie, Onkologie oder auch Eingriffsräume integriert werden. Das offene Atrium dient zur leichten Orientierung und Auffindbarkeit der Praxen, als Ort der Begegnung und mit einem Café im Erdgeschoss als Treffpunkt und Wartebereich. Dabei unterstützen die großflächigen Verglasungen den Bezug von Innen nach Außen.
Das Gebäude ist komplett mechanisch be- und entlüftet und mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die zur Vorkonditionierung der Außenluft erforderliche Kälteleistung wird durch Grundwassernutzung erzeugt. Obgleich die EnEV 2007 noch aktuell gültig war, wurden bei der Planung bereits die Belange der EnEV 2009 berücksichtigt. Für die Erreichung der größtmöglichen Aufenthaltsqualität wurden Schall- und Klimasimulationen durchgeführt.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Barrierefreiheit und die Nutzung des Gebäudes durch Personen, die oft mit höherer Sensibilität „belastet" sind, gelegt. Insbesondere die einsehbaren Erschließungen im Atrium ( Treppe, offener Aufzug und Balkone ) als auch die Farbgebung ( jedes Geschoss hat unterschiedlich farbigen Linoleumbelag korrespondierend zum Leitsystem ) tragen zu einer guten Orientierung bei und der Patient fühlt sich nicht allein gelassen. Zur Aufenthaltsqualität des Atriums tragen neben der intensiven Begrünung, die sich in der Außenanlage fortsetzt, auch die raumakustisch wirksamen Paneele zwischen den industriell gefertigten Doppelstegplatten bei. Durch den Einsatz einer Sprühwassernebelanlage in Kombination mit einer mechanischen Entrauchung kann das Atrium uneingeschränkt für ein Cafe, Vorträge u. a. genutzt werden, obwohl es auch als Rettungsweg aus den Praxen dient.
Der Erdgeschossboden ist mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, die auch zur Kühlung herangezogen wird. Die Lüftung erfolgt aus den Pflanzkästen heraus. Die großzügige Atriumfassade hat bewusst keinen außenliegenden Sonnenschutz, um die Verbindung nach außen nicht zu unterbrechen. Der thermische Eintrag wurde hier mittels spezieller Verglasung bewerkstelligt.