Am 05. September 2005 wurde die neue Schrannenhalle eröffnet. Das Gebäude von 1853 war eines der ersten "industrialisierten" Bauwerke und galt mit seinen filigranen Stützen aus Eisen und dem vielen Glas als eine moderne Sensation.
Über 430 Meter erstreckte sich die Münchner Schrannenhalle seit 1853 von der Blumenstraße bis zum Viktualienmarkt: zwei steinerne Kopfbauten, ein steinerner Mitteltrakt und jeweils dazwischen die beiden 164 Meter langen überdachten Hallen, deren Querschnitt einer dreischiffigen Basilika entsprach. Der nördliche Kopfbau, die Freibank, ist heute noch erhalten.
Die Schrannenhalle war Ausdruck einer völlig neuartigen Baukultur: Industrielles Bauen mit den Materialien Eisen und Glas ermöglichte erst die filigranen und lichtdurchfluteten Konstruktionen, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden und mit einer nie gekannten Leichtigkeit in unerhörte Höhen vorstießen. Für ein derart imposantes Bauwerk wie die Schrannenhalle war eine Bauzeit von nur zwei Jahren schier eine Sensation.
Mit der Schrannenhalle war in nur zwei Jahren ein Bauwerk entstanden, das dem berühmten Münchner Glaspalast und der Großhesseloher Eisenbahnbrücke in nichts nachstand. Konstruktionen, die als Sensation galten und die den Ruhm der neuartigen Eisen-Baukunst begründeten. Knapp 30 Jahre später erschuf Ingenieur Gustav Eiffel das über 300 Meter hohe Wahrzeichen von Paris – den Eiffelturm.
Das Konstruktionsprinzip der Schrannenhalle, die wir heute als historische Baukultur betrachten, war seinerzeit Ausdruck höchster Modernität. Und auch die künftige Halle umweht ein Hauch Avantgarde - in Form eines modernen Kopfbaus.
Dieser Neubau bildet ganz bewusst einen Kontrast zu der historischen Freibank. Die „alte neue“ Schrannenhalle schlägt somit nicht nur inhaltlich, sondern auch gestalterisch und architektonisch eine Brücke zwischen den Jahrhunderten. Die Herausforderung bestand insbesondere darin, die Eisenhalle aus dem Jahr 1853 mit der Architektur des 21. Jahrhunderts in Einklang zu bringen. Mit der sanierten Freibank schließt die Halle wie in alten Zeiten nach Norden ab. Darin findet man eine alt-bayerische Markt-Wirtschaft. Die neue "schranne" - wie sie genannt und geschrieben wird - bietet einen umfangreichen Service und kulinarisch eine endlose Auswahl an allem was der Münchner nach seinem anstrengenden Viktualienmarkt-Einkauf zur Stärkung braucht... Aber nicht nur dann, denn die schranne ist rund um die Uhr geöffnet!
Zitat Marketing-Agentur: "Ein pulsierender Marktplatz auf 2.500 qm mit einem außergewöhnlichen Angebot aus Manufaktur, Kultur und Gastronomie. [...] Und zwar 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Vom maßangefertigten Haferlschuh bis zum hausgemachten Strudel, vom selbst kreierten T-Shirt bis zum handgebunden Buch - die schranne ist der Ort für Schmankerlfans und Freunde handgemachter Produkte mit Anspruch. Vor den Augen der Besucher werden Seifen, Pasta, Lederwaren und vieles mehr ebenso liebevoll wie kunstvoll hergestellt."
Ausführung
Garbe+Garbe Architekturbüro