Als nur 12 Meter breites Grundstück in Form eines Parallelogramms ist der Oberanger 45 ein kleines „Scheiben-Grundstück" innerhalb einer geschlossenen Blockrandbebauung.
Der sechsgeschossige Neubau besteht aus einer Ladeneinheit im Erdgeschoss, vier Büroetagen und einer Maisonettewohnung im 5.Obergeschoss und Dachgeschoss.
Er ersetzt ein Gebäude aus den 1970er Jahren, das aufgrund der schlechten Bausubstanz nicht zu erhalten war.
Entstanden ist ein Haus, das in Fassade und Materialität subtil Bezüge aus der Umgebung aufnimmt, jedoch in einer modernen Formensprache selbstbewusst seine Eigenständigkeit unterstreicht.
In Anlehnung an die eleganten und schlichten Häuser der 50er und 60er Jahre aus hellem Naturstein und schlanken Metallfenstern, die das „Ensemble des Wiederaufbaus" prägen, fügt sich das Gebäude am Oberanger 45 mit seiner hochwertigen Natursteinfassade aus hellem Jura und bronzefarbenen Fensterrahmen eigenständig, elegant aber doch zurückhaltend in die heterogene Nachbarschaft.
Das Haus hat straßen- wie hofseitig eine dreiachsige Lochfassade mit großen Öffnungen aus rahmenlosen Fenstern.
Die schrägen Fensterleibungen geben dem Haus eine leichte Bewegung und öffnen es in Richtung Sendlinger Tor.
Die Erdgeschosszone erhält als Adresse des Hauses eine zusätzliche Gestaltungsebene: Die mit Natursteinlamellen verkleidete Mittelsäule leitet den Besucher in den zurückversetzten schrägen Eingangsbereich ins Gebäude. Das zwei Fassadenachsen breite Schaufenster macht das Haus öffentlich.