Arnulfpark nennt sich das rund 18 Hektar große Gebiet nahe des Münchener Hauptbahnhofs, das früher als Containerbahnhof genutzt wurde. Nach Umstrukturierungsmaßnahmen durch die Immobiliengesellschaft Vivico, Wohnbauträgern und weiteren gewerblichen Investoren entstanden auf dem Areal Wohnungen, Büros, Gewerbeflächen und Kultureinrichtungen.
Eines dieser Gebäude ist der Arnulfpark MI6 am westlichen Abschluss der zentralen Grünfläche – ein Mixed-Use-Gebäude mit Büros, Gastronomie, Gewerbe und Wohnungen. Es zeigt sich als Basement mit Hochpunkt und bildet städtebaulich eine Landmark, die mit dem gegenüberliegenden Gebäude von BRT-Architekten die riesige Grünfläche fasst. Der Wohnturm verdankt sein hohes, schlankes Äußeres dem niedrigen Basement im Erd- und im ersten Obergeschoss.
Der Entwurfsgedanke für die Fassade vereint die unterschiedlichen Nutzungen und spielt mit der Distanz des Betrachters: Das mäanderförmige Raster betont die Großform der Lochungen. Es ist mit dem Alminium Alucubond verkleidet, wohingegen die Lochungen selbst zum Teil mit Fenstern und Panelen aus HPL-Platten gefüllt sind. Optisch wird durch diese Materialwahl und Formensprache die Großform gestreckt.
An der West- und Ostfassade gibt es durchgängige Loggien, die dem Gebäude dank der optisch verschwindenden Glasbrüstungen eine besondere Tiefenwirkung verleihen. Im Süden und Norden dagegen hat die Fassade eine flächige Wirkung. Hier gibt es nur Tiefen in der Mitte. Trotz der gleichartigen Wohnungsgrundrisse entsteht ein abwechslungsreiches Fassadenbild, da die mäanderförmigen Geschossdecken geschickt mit versetzten Lochungen überlagert werden.