Multifunktional und glänzend: So präsentiert sich die neue Dreifachsporthalle in Beilngries. Ein Projekt, von dem die Mittelschule Beilngries, die Altmühltal Realschule und die Stadt in gleicher Weise profitieren. Indem die Sporthalle zugleich als Versammlungs- und als Tagungszentrum genutzt wird, stärkt die Stadt Beilngries ihre Stellung als Mittelzentrum in der Region. Modern, multifunktional und mit einem auf die Zukunft ausgerichteten Energiekonzept - mit dieser Kombination hat das Architekturbüro BAURCONSULT aus Hassfurt die Halle mit der perlbeigeglänzenden Metallfassade geplant, umgesetzt und Ende des vergangenen Jahres der Öffentlichkeit übergeben.
Südlich der Altstadt von Beilngries bilden die Mittelschule, die Realschule und das Hallenbad das Umfeld für den Neubau, der die zwei bisherigen Einfachsporthallen ersetzt. Das Gebäude weist eine Nord-Süd-Ausrichtung auf und gliedert sich in unterschiedliche Funktionsbereiche. In der Baukörperstaffelung wird auf den Bestand reagiert, und während der größere und höhere Sporthallentrakt sich zur Realschule orientiert, ist die Ganztagesbetreuung und die rückwärtige Funktionszone der Sporthalle niedriger, gleicht sich an die kleingegliederte Mittelschule und an das Hallenbad an.
Dreh- und Angelpunkt der neuen Multifunktionshalle ist das großzügig gestaltete Foyer. Es stellt sich als Bindeglied zwischen dem Sporthallenbaukörper im Norden und dem Mensa- und Ganztagesbereich im Süden dar. Von der rückseitigen Magistrale dient es als Haupterschließung zu den Schulen, zur Straße hin öffnet es sich in dezenter Geste und dient als Eingang für Veranstaltungen.
Der Eingang in die große Halle im nördlichen Teil erschließt sich über eine zweiflügelige Tür. Sport- oder Kulturveranstaltungen, Konzerte, Tagungen und Kongresse finden hier die besten Voraussetzungen. Das natürliche Tageslicht erhellt den Raum durch hohe Verglasungen, zugleich kann die Halle auch abgedunkelt und vor dem Sonnenlicht geschützt werden. Aufgrund der Nutzung für Veranstaltungen wurden die Wandflächen der Halle raumhoch mit akustisch wirksamen Paneelen mit Holzoberfläche analog zur Fassade in vertikaler Rasterung belegt. Die Decken sind durch Akustikfelder und die sichtbaren Unterseiten der Fischbauchbinder klar gegliedert. Die Sporthalle ist mit LED-Beleuchtung und Soundanlage für den alltäglichen Gebrauch ausgerüstet. Bei Veranstaltungen sorgen das Gebäude-BUS-System und Anschlusspunkte für Bühnen- und Eventtechnik, die in die Prallwand integriert wurden, für die nötige Flexibilität. Für den Besucher ist die Technik praktisch nicht zu sehen; so entsteht durch das verwendete Material eine warme Raumatmosphäre, die durch den apricotfarbenen Sportboden abgerundet wird. Schwarze Einbauten wie Türen, Geländer und Sportgeräte akzentuieren dies zusätzlich.
An den großzügig verglasten Speisesaal im südlichen Teil gliedert sich der geschlossene Küchentrakt an. Die Anlieferung der Küche erfolgt über die Zufahrt außerhalb der Pausen- und Bewegungsflächen der Schüler.
Über eine geräumige Treppe oder einen Aufzug erreicht der Besucher das Obergeschoss. Die Galerie kann zum einen als Zuschauertribüne genutzt werden; zum anderen führt sie zu den Umkleiden und zu den vier Räumen der Ganztagesbetreuung.
Trotz ihrer Größe besitzt die großflächige Fassade der Halle einen Charakter der Leichtigkeit, die ihr vertikal gerichtete Aluminiumpaneelen verleihen. Durch Perforation und variierende Prismenkantung schimmert die perlbeige Lackierung in unterschiedlichen Farbnuancen. Wand und Decke der Passage aus perlorangen Glattblechkassetten gehen im Foyer und im Speisesaal in die signalschwarze Pfosten-Riegel-Fassade über.
Für den Bodenbelag wurde heimischer Jura-Marmor verwendet, welcher dem Speisesaal, den Treppenhäusern und dem Foyer eine eigene Note verleiht. Auf der Galerie, in den Umkleiden wie auch in den Ganztagesräumen wurde Linoleum in Apricot verlegt.
Durch die bestehende Hackschnitzelanlage des Schulkomplexes ist die Wärmeversorgung gewährleistet und auf die Erzeugung von Kälte kann verzichtet werden. Die für die Versammlungsräume erforderliche Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung reduzieren darüber hinaus den Heizwärmebedarf. Die Dachfläche der Sporthalle bietet sich optimal an, um eine Photovoltaikanlage zur Stromversorgung aufzubringen. Diese Möglichkeit wurde bislang nicht umgesetzt. Sie wurde aber in der Planung berücksichtigt und kann jederzeit ohne großen Aufwand nachgerüstet werden.