München-Moosach | Sanierung eines Kindergartens aus den 1960er Jahren im Gebäudekomplex des Pfarrzentrums St. Mauritius
Der Kindergarten ist Bestandteil des Pfarrzentrums St. Mauritius, dessen Gebäude 1967 von Groethuysen Schreiber Sachsse Architekten entlang einer Fußgängerpassage als städtebauliches Ensemble angeordnet wurden.
Prägend für das Ensemble sind die subtilen Höhen– und Volumendifferenzierungen der Einzelbauten, das erlebbare stringente Raster von 1,50 Meter und der Baustoff Sichtbeton in vielfältigen Oberflächenstrukturen.
Für die Sanierung wurde der Kindergarten auf Rohbauzustand zurückgebaut und das Gebäude mit den energetischen und bauphysikalischen Anforderungen unserer Zeit ausgebaut. Hierbei wurden die auch unter denkmalpflegerischen Aspekten prägenden Stilelemente der 1960er Jahre aufgenommen, die räumlichen Zusammenhänge wurden dem gesellschaftlichen Wandel und den Möglichkeiten und Anforderungen (Pädagogik / Arbeitsrecht / Energie) unserer Zeit angepasst.
Grundlage des Sanierungskonzepts bleibt das prägende Raster von 1,50 Meter, die Thematik differenzierter Oberflächenstrukturen, das Spiel mit harten und weichen Bauteilen (Beton und Holz im Bestand) wird weiter herausgearbeitet.
Raumhohe Verglasungen und neue Ausgänge öffnen die nach Süden gelegenen Mehrzweck-, Gruppen- und Intensivräume direkt zum Garten mit vorgelagerten Spielterrassen.
Die raumbildende Möblierung der Gruppenräume ist in das übergeordnete Raster des Pfarrzentrums eingebunden und nimmt nun Spielbereich, Stauraum, Kinderküche und Arbeitsplatz auf und vermittelt mit dem Pflanzbereich im Inneren zur Spielterrasse mit Pflanzbeet vor jedem Gruppenraum: hier ist jeder Gruppe ein eigener Obstbaum zugeordnet (der zugleich namensgebend für die Gruppe ist).
Die Nähe zum eigenen Freibereich, der Bezug zu einem Gruppenbaum sowie vielfältige kindgerechte Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten ermöglichen ein Erleben der natürlichen Umgebung im städtischen Umfeld.
Zielsetzung ist es, mit einem nachhaltigen Sanierungskonzept, das bei allen Gebäuden des Ensembles von der Raum-, Fassaden- bis Detailkonzeption seine Anwendung findet, diese einmalige städtebauliche Anlage der 1960er Jahre mit den prägenden Elementen dieser Zeit als bauliches Erbe weiteren Generationen zu erhalten.