Zeitgenössische Architektur in Bayern

Georg-Hartmann-Realschule Forchheim

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Generalsanierung eines unter Bestandsschutz stehenden Schulgebäudes

Die Realschule Forchheim gilt als typisches Beispiel für Schulbauten Anfang der 70er Jahre mit Sichtbeton sowie einer ansprechenden Natursteinverkleidung. Bei der energetischen Sanierung lag die Herausforderung darin, die unter Urheberrecht des Architekten stehende Fassade energetisch zu ertüchtigen und gleichzeitig die gebäudespezifischen Eigenheiten zu wahren. Um die Schule auf heutigen energetischen Standard zu bringen, wurde die gesamte Fassade mit einer diffusionsoffenen Innendämmung versehen.

Wie bei fast allen Bauten dieses Typs entsprach der Brandschutz nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das Hauptaugenmerk lag deshalb auf der Sicherung der Fluchtwegsituation in der über drei Geschosse offenen Aula. Durch die moderne, gläserne Aufzuganlage sind nun alle Etagen des Gebäudes für gehbehinderte Schüler leicht zugänglich. Das bisherige Lichthofareal wurde zur Schaffung weiterer Schulräume genutzt: In den vorhandenen freien, aber überdachten Innenbereich wurden zwei Geschossdecken eingezogen. Die Ausführung erfolgte als Stahlbeton-Massivkonstruktion, bestehend aus Stahlbetondecken und den Stahlbetonwänden. Eine komplett erneuerte Sanitäranlage, der Neuaufbau der Wärmeverteilung sowie die Aufrüstung der grundlegenden Elektrotechnik bringen die Georg-Hartmann-Realschule auf das Level einer modernen und gut ausgestatteten Schule, die ihren 1061 Schülern nun beste Lernbedingungen in insgesamt 35 Klassen- und 12 Fachräumen bietet.

Die neuen Abwasserleitungen aus Edelstahl sind so verlegt, dass in den Ferienzeiten eine Stagnation durch selbstspülende Armaturen verhindert wird. Als Standardheizflächen in den Klassenzimmern und Büros sind starkwandige Heizplatten ohne Konvektorlamellen und ohne Seiten- und Deckverkleidung eingesetzt. In allen Klassenzimmern kommen an der tafelabgewandten Seite Kompaktlüftungsgeräte für Zu- und Abluft zur Ausführung. Am Gerät werden Schlitzauslässe mit einem sehr hohen Induktionswert angebaut. Durch den hohen Induktionswert kommt es zu keiner spürbaren Abkühlung in der Aufenthaltszone, die Abluft wird auf der Unterseite des Gerätes abgesaugt. Das Lüftungsgerät wird über einen CO₂-Fühler geregelt. Die Ein- und Ausschaltung erfolgt zentral über die GLT durch den Hausmeister bzw. über Zeitprogramm.

Im Nachgang der Sanierung des Gebäudes wird auch das Schulumfeld neu gestaltet und aufgewertet. Im bestehenden Umfeld werden u.a. neue Treff- und Kommunikationsinseln mit jugendgerechten Anlehnbänken und schattenspendenden Bäumen und eine große Spiel- und Chillwiese geschaffen. Der Haupteingangsbereich wird mit einem großen Baumkarree platzartig gestaltet und als Aufenthaltsfläche für die Schüler deutlich aufgewertet. Das Gebäudeumfeld im Norden wird neu konzipiert sowie die erforderlichen Fahrradständer, zusätzliche PKW-Stellplätze und die Entsorgungsstation situiert. Mit den genannten Maßnahmen erhält das frisch sanierte Gebäude seinen adäquaten Rahmen und den Schülern und Lehrern wird ein angenehmes Lern- und Arbeitsumfeld geschaffen.

  • Standort

    Pestalozzi 2
    91301 Forchheim
    Kartenansicht (Google Maps)

  • Bauherr

    Landratsamt Forchheim

  • Fertigstellung

    2016

  • Baumaßnahme

    Sanierung | Revitalisierung, Umbau

  • Bauweise

    Stahlbeton