Das Quartier der Gartenstadt Harlaching wird geprägt durch Siedlungshäuser aus den 1920er-und 30er-Jahren. Das Nachverdichten durch Mehrfamilienhäuser verändert zunehmend den Charakter des Viertels. Für die neuen Eigentümer eines dieser typischen Münchner Siedlungshäuser kam ein Abriss und Neubau nicht in Frage.
Durch zwei Anbauten im Erdgeschoss erfolgt eine räumliche Ergänzung von Wohnbereich, Eingang und Garage. Die Verbindung von Alt-und Neubauten hatten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen zur Folge. Der Keller musste trockengelegt, die Bodenplatte abgesenkt, und die bestehenden Fundamente unterfangen werden. Er bildet nun mit den neu hinzugekommenen unterkellerten Bereichen der Anbauten einen Wellness- und Gästebereich.
Durch die Entkernung wurde das Raumgefüge im Erdgeschoss großzügiger. Die aufwendig geplante und gestaltete Küche wurde in den kupferfarbenen Anbau verlegt. Vor diesem erschließt sich der Terrassenbereich nach Südwesten.
Die Räume im Obergeschoss wurden belassen und nach Süden um eine Dachterrasse erweitert. Auch der Dachstuhl konnte erhalten bleiben, die Sanierung erfolgte ohne Abbruch der tragenden Konstruktion. Eine zusätzliche große Gaube belichtet den als Arbeitsraum genutzten Dachraum.
Die alte Holztreppe, sowie Türen und Zargen wurden restauriert, Fenster nachgebaut und Beschläge erhalten. Zum Einsatz kamen spezielle Materialien für Altbausanierung, wie Rotkalkputz-und Kalkputz auf den Innenseiten der Wände, der ein angenehmes Raumklima schafft.
Die Putzfassade besteht aus einem 5cm starken gekörnten Dämmputz, der in seinem abgetönten Beigeton mit den im warmen Goldbraunton gehaltenen Anbauten und den weiß abgesetzen Fenstern harmoniert.
Durch die Anbauten, die mit hinterlüfteten bronzierten Kupferblechschindeln verkleidet sind, erhielt auch der Aussenraum eine neue räumliche Qualität.