Juli 2011 | Um den Nachwuchs zu fördern und hervorragende Leistungen im Studium zu würdigen, vergibt der BDIA Bund Deutscher Innenarchitekten alle vier Jahre den Deutschen Innenarchitektur Juniorpreis – zuletzt auf der Orgatec im Oktober 2010. Seitdem sind die prämierten Arbeiten als Ausstellung on tour und aktuell noch bis zum 12. August im Schauraum von designfunktion zu sehen. Ein Rückblick von Jochen Paul
Das Einrichtungshaus, seit langem ein Förderer des BDIA, nahm sein 30-jähriges Jubiläum als willkommenen Anlass, am 21. Juli zur Vernissage einer Auswahl der eingereichten Arbeiten einzuladen.
Nach Welcome Drinks, exquisitem Fingerfood und einer Begrüßung des Hausherrn und Gastgebers Samir Ayoub erläuterte BDIA-Präsident Prof. Rudolf Schricker die Zielsetzung des Nachwuchspreises und hob die unerwartet hohe Qualität der gewürdigten Arbeiten hervor.
Nach einem weiteren Grußwort von BDIA-Ehrenpräsident Rainer Hilf stellte Claudia Schütz-Helmstreit schließlich die jeweiligen Vortragenden und ihre Projekte vor: Prof. Song begann mit einem kurzen Video über die Hochschule Rosenheim und leitete zum Referat von Markus Pollinger B.A. über, der mit seiner Arbeit „Räume Leben“ mit einer Anerkennung für eine konsequente Konzeption und klare Form ausgezeichnet worden war.
Eine weitere Anerkennung erhielt Celine Scherer Dipl.-Ing.(FH) für ihre Diplomarbeit „Proportio Divina, Fachbereich Anatomie“ an der Hochschule Darmstadt, deren Basis der den Disziplinen Medizin und Architektur gemeinsam zugrunde liegende „Faktor Mensch“ darstellt, und deren Korrelation zwischen Alt und Neu nach dem Urteil der Jury auf bezeichnende Weise gelungen ist.
Über ihre Masterarbeit „Freiraum Vielfalt – Häuser im Wandel“ an der HFT Hochschule für Technik Stuttgart sprach Cornelia Rath M.A. Sie hatte für Ihre Arbeit eine Anerkennung erhalten, da sie beispielhaft individuellen, variablen Wohnraum mit hoher Wohnqualität schafft und kreativ mit vorhandener Bausubstanz umgeht.
Kurzfristig verhindert war dagegen Sandra Ebbinghaus B.A.: Sie war kurz vor der Veranstaltung in einen Unfall verwickelt worden und konnte ihre Bachelor-Thesis an der Hochschule Hannover zum Thema „sehen, nicht sehen und anders sehen“, die von der Jury wegen der „alle Sinne umfassenden Raumwirkung“ mit einem Preis ausgezeichnet worden war, nicht selbst vorstellen.
„...Du mouvement, de la légèreté, du secret...“ schließlich war das Thema der Bachelor-Thesis von Maike Löhr B.A. an der Hochschule Kaiserslautern: ein Messestand für einen Modedesigner. Die Jury war davon aufgrund der architektonischen Entwurfsqualität, Farbsensibilität und der eindeutigen formalen Zuordnung zum Ausstellungsthema Modedesign begeistert und bedachte diese Arbeit ebenfalls mit einem Preis.
Insgesamt ein gelungener Abend, der neben den vorgestellten Arbeiten interessante Einblicke in das Thema Innenarchitektur, aufschlussreiche Erkenntnisse über Spektrum und Qualität der aktuellen Hochschulausbildung, anregende Begegnungen und interessante Gespräche ermöglichte. Für all diejenigen, die am 21. Juni nicht dabei waren, lohnt sich der Weg in die Schleißheimer Straße 141 also allemal.
Jochen Paul