Zeitgenössische Architektur in Bayern

Rosenheimer Studentinnenteam gekürt mit Materialica Design + Technology Award

„Shelterhome" heißt das Projekt, für das die elf Studentinnen der Fakultät für Innenarchitektur den Förderpreis erhielten: Ein modulares, minimales „Eigenheim": Leicht an Gewicht können es zwei Personen ohne Werkzeuge aufbauen und finden darin Platz. Es bietet zwei Schlafpodeste und Stauraum für privates Eigentum. Inha Barsukova, Silvia Blauhorn, Anna Bostrova, Marlies Handlos, Mikko Hannula, Tatiana Kovalenko, Linda Lang, Marina Loraj, Fatma Yenice, Natalie Becker und Nadja Doerfel entwickelten das ebenso simple wie ästhetisch ansprechende Produkt vor dem Hintergrund der durch Klimakatastrophen und Kriege erzwungenen weltweiten Bevölkerungsmigration und dem so entstehenden Bedarf nach flexiblen Notunterkünften, die nach ihrer Benutzung umweltgerecht entsorgt werden können.


„Weil es sehr aufwendig wäre, die ShelterHomes nach einem längeren Einsatz wieder aufzubereiten, ist es äußerst wichtig, dass die verwendeten Materialien nachhaltig und zu hundert Prozent recycelbar sind" erklärt der betreuende Professor James Orrom die Verwendung von ausschließlich umweltfreundlichen Materialien. Die Seitenwände und das Dach sind aus so genanntem „Shiro Alga Carta"-Papier gefertigt: Dieses basiert auf Algen, die während der jährlichen Reinigung der Lagune Venedigs gewonnen werden, und ist zu hundert Prozent recyclebar. Vorder-, Rückwand und Bettelemente bestehen aus kaschiertem Recycling-Wabenkarton, die Türen und Fenster sind vorgestanzt. Die Klebestellen und Verstärkungen sind in einer Art Buchbindertechnik mit Naturleim und Stoff ausgeführt, die Bedruckung erfolgt mit einer Laser-Einbrenntechnik.

Materialica Award 2011

Seit 2005 lobt die MunichExpo Veranstaltungs GmbH den Materialica Design + Technology Award aus. Zur Teilnahme am Award eingeladen sind Studierende in den Fachbereichen Design, Ingenieurwissenschaften, Maschinenbau, Naturwissenschaften und alle weiteren Fachbereiche, die die Themen Materialentwicklung, Materialanwendung oder Verfahrenstechniken beinhalten. Der Veranstalter möchte mit der Auslobung des Preises bei Studierenden ein Bewusstsein für die Bedeutung des Zusammenspiels von Materialwahl, Ingenieursleistung und Design wecken und Designer, Ingenieure und Produzenten miteinander ins Gespräch bringen. Der Award ermöglicht den Studierenden, ihre Ideen erstmals im Rahmen einer Messe einem hochkarätigen Fachpublikum zu präsentieren.