Juni 2012 | Pünktlich zum Architekten-Segelevent ist der Sommer auch am Bodensee wieder da und lässt die Herzen der Wassersportler höher schlagen. Zwar wird der erste Regattatag der Lake Constance Challenge von ap35 ohne Mastklingeln eröffnet, doch das sollte sich noch ändern...
Bereits am Freitagmorgen treffen sich die segelbegeisterten Architekten aus ganz Deutschland und der Schweiz in Stuttgart, um dort mit 'stop over' im Porschemuseum, bei der Landesgartenschau Nagold und beim Beschlägehersteller Häfele letztendlich in Langenargen am Bodensee einzutreffen. Ein wenig Chaos bei der Ankunft, dies jedoch eine geschickte Absicht, alle Beteiligten miteinander ins Gespräch zu bringen.
Beim exklusiven Abendessen entspannen die Rund 70 Teilnehmer der LCC. Bei stimmungsvollem Licht, Sonnenuntergang über dem größten Jachthafen des Bodensees und den Crew-Vorstellungen wächst die Vorfreude auf die Regatten trotz desolater Wetterprognose (1-3 Knoten Wind).
„Wieviel Sonnencreme haben wir an Bord?“ ist die erste Frage, die auftaucht, als die Boote auslaufen. Die Skipper werden an dieser Stelle noch nicht gefordert, doch pünktlich zum Regattastart frischt der Wind leicht auf und stellt ab sofort die „wahren“ Fähigkeiten eines jeden Architekten-Teams auf die Probe. Trotz Einweisungen am Abend zuvor scheinen die Regattaregeln wie weggeblasen! Nein! Natürlich nicht, vielmehr werden die verschiedenen Flaggen und Hornzeichen bei so manch angeregtem Gespräch an Bord wohl einfach überhört. Aufgrund der professionellen Betreuung durch das Team vom Jachthafen Ultramarin und der hervorragenden Skipper verlaufen die Challenges (jeweils 7 Boote in der Klassen Beneteau First Class 7.5 und Bavaria 40S) reibungslos. Am Abend werden dann dennoch die eine oder andere und ganz besonders noch die eine brenzliche Situation zu Ende diskutiert...
Am Nachmittag dann Segelbedingungen, die am Bodensee so selten sind wie Sonnenschein in Hamburg – konstanter Wind mit 6-7 Knoten, strahlend blauer Himmel, erfrischende 17 °C Wassertemperatur (ausgezeichnet zum Baden in der Mittagspause), Blick auf die schneebedeckten Alpen! Die Beneteaus krängen kräftig, nun kommt es auf die richtige Gewichtsverlagerung an. Bei so viel Sportvergnügen möchte natürlich niemand gern in den Hafen zurück, und selbst die, die noch „nie“ gesegelt sind, werden von dem Virus „Wasser+Wind+Technik+Crew“ gepackt.
Nach einem ausgedehnten letzten Abend beginnt der letzte Regattatag ein wenig gemächlicher. Auf einer Bavaria 40 segelt es sich sogar während einer Regatta gechilled, vorausgesetzt natürlich, man segelt auf dem Gewinnerboot von Occhio ;)! „Wie viel man in so kurzer Zeit noch dazu lernen kann“, denken sich wohl viele der Teilnehmer! Frischer Wind, neu durchmischte Crews und die Insidertipps, die am vergangenen Abend dem einen oder anderen Profi entlockt worden waren, lassen die Architektenregatten professionell ausklingen. Sicherlich auch zur Erleichterung der Schiedsrichter, ihnen wären sicherlich lieber einige der brenzlichen Situationen entgangen. Regattasegeln ist nun einmal ein nervenaufreibender Sport, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Freude über erzielte Siege in der abschließenden Preisverleihung mit großen Gesten kommentiert wird.
Vielen Dank daher an die gesamte „ap35 Crew“, dass Sie dieses Event so klasse organisiert hat!