Geschäftshaus in der Münchner Fußgängerzone feiert Richtfest.
Ein Jahr nach Errichtung der ersten Bodenplatte ist der Dachfirst erreicht. Der Rohbau ist weitestgehend abgeschlossen. Unter den 500 geladenen Gästen befanden sich Dieter Reiter, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, am Bau beteiligte Firmen, Freunde, Geschäftspartner, Medienvertreter und Nachbarn. Das zwischen der Neuhauser Straße, der Eisenmannstraße und dem Altheimer Eck gelegene Joseph Pschorr Haus wird seit Frühjahr 2011 errichtet und integriert mehrere getrennte Einzelhandelseinheiten, Mietwohnungen sowie eine öffentliche Tiefgarage. Das Gebäude wird im Herbst 2013 eröffnet.
Einleitend zu den Richtfestfeierlichkeiten dankte Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau, den über 200 am Bau beteiligten Arbeitern, allen Planern sowie den Berliner Architekten Kuehn Malvezzi. Nach der Begrüßung durch Dr. Jürgen Büllesbach und der darauf folgenden Rede von Dieter Reiter, der den städtebaulichen Beitrag der Bayerischen Hausbau für die Landeshauptstadt München würdigte, folgte der traditionelle Richtspruch. Im Anschluss wurde der außergewöhnliche Richtkranz, der von Studenten des Art Center College of Design, Pasadena, entwickelt wurde, an einem Kran in die Höhe gezogen.
Ein weiteres Highlight der Richtfestzeremonie und zugleich ein kleiner Vorgeschmack auf das Münchner Oktoberfest war das Ozapfn eines eigens von der Hacker-Pschorr Brauerei für das Richtfest hergestellten Original Münchner Dunkelbieres - früher auch als Braunbier bezeichnet. Das Bier wurde nach einem Originalrezept gebraut, wie es zu Lebzeiten Joseph Pschorrs ausgeschenkt worden war und vermittelte den Gästen einen Eindruck der Bierkultur des frühen 19. Jahrhunderts.
Alles begann mit einem Deckel
Das Joseph Pschorr Haus wurde in der sogenannten Deckelbauweise, die auch im U-Bahn- und Tunnelbau eingesetzt wird, errichtet. Dabei ermöglichte eine stützende Untergeschossdecke das zeitgleiche Bauen sowohl in die Tiefe als auch in die Höhe. Durch die schrittweise eingebrachten Decken wurden die Baugrubenwände gegeneinander abgestützt. Mit Fertigstellung des ersten Deckels startete auch der Hochbau mit der Errichtung der Obergeschosse. Die 1,50 Meter starke Bodenplatte wird mit Fertigstellung des Gebäudes ein Gewicht von insgesamt rund 48.000 m³ Beton und 5.500 Tonnen Stahl tragen.
Was fürs Auge
Ein Highlight des Entwurfs der Architekten Kuehn Malvezzi ist ein großer, sich nach oben erweiternder Lichthof an historischer Stelle in der Mitte des Gebäudes. Wie eine Theaterbühne ist er von den Verkaufsräumen auf der Nordseite zu sehen. Die Bühne bildet ein gläsernes Gewächshaus, das vertikal angeordnet ist und sich über die gesamte Gebäudehöhe erstreckt. In den gefalteten beschichteten Glasflächen des Innenhofes spiegeln sich die Pflanzen für den Betrachter wie in einem riesigen Kaleidoskop. Eine ausgefeilte Technik sorgt für das notwendige Klima im Gewächshaus. Der Lichthof dient aus Sicherheitsgründen jedoch lediglich als Blickfang und ist nicht öffentlich begehbar.