Ein dänischer Abend bei VOLA – zu Gast Werner Frosch von Henning Larsen Architects.
Den Showroom von VOLA muss man kennen: Im Hinterhof der Schwanthalerstraße ist vom Trubel des Hauptbahnhof-Quartiers nichts mehr zu spüren. Wie weggespült durch die vielen ausgestellten Armaturen, taucht man ein in die Welt von VOLA, die inzwischen weit mehr als nur die zeitlosen Arne Jakobsen-Entwürfe beinhaltet. In unkompliziert-dänischer Atmosphäre erwartet uns somit ein schöner Abend mit einem spannenden Vortrag und anschliessend köstlichen, dänischen Häppchen.
Werner Frosch, Geschäftsführer der münchner Dependance des dänischen Architekturbüros Henning Larsen Architects, nimmt uns mit auf eine „Projekt-Reise": Gestartet wird in Reykjavik auf Island. Keine Frage - über das Harpa-Konzerthaus ließe sich ein ganzes Buch zu typisch skandinavischer Architektur füllen, ist es doch ein Paradebeispiel für eine gelungene Symbiose zwischen Form, Material, Funktion, Mut und ästhetischer Wirkung; nicht zuletzt aufgrund der engen Zusammenarbeit mit dem großartigen dänischen Künstler Olafur Eliasson.
Weiter geht es über Oslo (Norwegisches Strahlentherapie-Zentrum) und einen Rathausbau in Viborg (Dänemark) nach Deutschland. Werner Frosch erläutert uns das Hof-Konzept des Siemens-Headquaters und den aktuellen Wettbewerbsentwurf für das ZSW Gebäude (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung) in Stuttgart.
Bei all den vorgestellten Projekten haben wir viel über skandinavische Architektur erfahren, auch über die Bedeutung ausgewählter Kunst am Bau (sei es in Form von Skulpturen, grafisch gestalteten Flächen oder Leuchten), die das „I-Tüpfelchen" eines gelungenen Projekts sein kann. Wodurch zeichnen sich skandinavische Architekten und Designer aber nun aus? Über ihren ausgeprägten Design-Anspruch und ihren guten Geschmack, der ihnen in die Wiege gelegt scheint, oder ihr Gefühl und die Wertschätzung für das natürliche Licht und die Natur? Werner Frosch erklärt es mit „Naivität" - wenn man es negativ interpretiert - und „Neugierde", wenn man diese besondere Eigenschaft positiv sieht. Letztendlich ist es wohl eine Mischung aus vielen Faktoren. Für die Architektur lässt sich festhalten, dass der „skandinavische Ansatz" bedeutet „im Kontext zu denken". Im Kontext der Innovationen, der Natur, des Lichts und der Menschen...