In sechs Kategorien wurden Projekte aus allen Facetten des Wohnungsbaus prämiert:
1. „Wohnen in der Stadt“
Neubau in der Münchner Reichenbachstrasse 22 a/b durch Unterlandstättner Architekten (Bauträger Euroboden) verweist zum Thema Nachverdichtung auf eine Kernfrage der Kategorie. Dabei überzeugen Grundrissgestaltung und Flächenoptimierung und lassen qualitätsvolles Wohnen bei den jetzigen Anforderungen, aber auch bei wechselnden Nutzern und Wohnvorstellungen in der Zukunft erwarten.
2. „Wohnen auf dem Land“
Architekten Rainer Roth bekommt diese Auszeichnung für das Projekt Schmiedestraße in der Eiffel. Geschaffen wurde ein Arbeits-, Wohn und Lebensraum für drei Familien. Das Konzept der funktionalen und räumlichen Verschränkungen verweist auf die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft - über den Kontext des Wohnens auf dem Land hinaus.
3. „Wohnen im Bestand“
Umbau und Sanierung der Wohnanlage Neue Burg in Wolfsburg (KSP Jürgen Engel Architekten). Das Projekt verdient insofern besondere Würdigung, als Bauherr und Architekt die komplexen und vielschichtigen Problemlagen einer Großsiedlung aus den 1960er Jahren souverän gelöst und für die Zukunft tragfähige Lösungen konsequent umgesetzt haben, so die Jurybegründung.
4. „Wohnen in der Gemeinschaft“
Der Umbau und die Umnutzung der Südstadtschule in Hannover (MOSAIK-Architekten) erhielt den Preis in dieser Kategorie. Für eine Baugruppe unterschiedlicher Familien und Bewohner wurde eine denkmalgeschützte Schule aus den 1960er Jahren für zukunftsfähiges Wohnen umgebaut. In beispielhafter Weise wurde behutsam mit dem Gebäudebestand umgegangen. Der Planungs- und Bauprozess wurde durch den Großteil der Bewohner gemeinsam durchgeführt.
5. „Wohnen mit der Umwelt“
Das Wohnhaus Papenstraße in Stralsund (Christoph Meyn Architekt) interpretiert seine Beziehung zur Umwelt in besonderer Weise und verdient daher eine Prämierung. Bauen in der Stadt auf engsten Raum wird hier in vorbildlicher Weise auch als Beitrag zur Reduktion des Ressourceneinsatzes und zur nachhaltigen Nutzung vorhandener Infrastruktur verstanden.
6. „Wohnen mit geringem Budget"
Das Gebäude auf dem Dach einer gründerzeitlichen Industriebauarchitektur im Berliner Wedding (Christof Mayer, Büro für Architektur und Städtebau) erhielt den Preis in dieser Kategorie. Die Realisierung setzte auf die Umnutzung von standardisiert verfügbaren Elementen (Gewächshaus), Recycling und Selbstbau. Zugleich beschreitet das Projekt experimentelle Wege und hinterfragt als selbstverständlich angenommene Parameter heutigen Wohnens.
Der mit 24.000 Euro dotierte Architekturpreis Zukunft Wohnen wurde für 2012 in Kooperation mit dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure ausgelobt. Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsbauunternehmen sowie dem Verband Privater Bauherren unterstützen den Preis.
Die Würdigung und Ehrung der Preisträger fand im Rahmen des Symposiums „Zukunft Wohnen“ am 24. Oktober 2012 in Berlin statt.