Bei der komplexen Thematik ging es vorrangig um nachhaltiges Bauen im Wechselspiel zwischen Umwelt, Gebäude und Nutzer. ClimaDesign ist eine Planungsdisziplin, mit deren Hilfe Gebäude geplant werden können, die dem Nutzer mit einem Minimum an Energie ein Maximum an Behaglichkeit bieten. Der Energieaufwand bezieht sich dabei nicht nur auf die Heizenergie, sondern auf alle im Gebäude relevanten Energie-, und Stoffströme. Mit Behaglichkeit ist nicht nur die thermische Behaglichkeit gemeint, sondern ein allumfassendes Wohlbefinden des Menschen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein ganzheitlicher Planungsansatz erforderlich. Architektur und Technik dürfen daher nicht seriell geplant werden, sondern müssen ein abgestimmtes Gesamtsystem bilden. Auf diese Weise können mit der Aktivierung von Synergieeffekten leistungsfähige Gebäude entstehen, die flexibel nutzbar sind.
Hier die Themen der sechs Tage
- Bauen in unterschiedlichen Klimaregionen
- "Häuser der Zukunft: Wie lebt, wohnt und arbeitet die nächste Generation?"
- Neue Materialien, Technologien, Systeme: "Computergesteuerte Gebäude - sind wir der Technik ausgeliefert?"
- Gebäudehülle als integrative Gesamtaufgabe: "Licht, Luft und Sonne - sind wir zu weit gegangen?"
- Das neue Energiezeitalter ohne Öl und Gas: "Die Sonne als einziger Energielieferant?"
- Glas im Bau
Referenten waren unter anderem
Anselm Bilgri, Zentrum für Unternehmenskultur, München; Hans-Otto Kraus, GWG; Prof. Thomas Herzog, TU München; Lothar Marx, Architekt; Prof. Rainer Hascher; Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. mult. Dr. E.h. mult. Karl Gertis; Prof. Christian Bartenbach, Bartenbach LichtLabor; Prof. Klaus Fitzner; Professor Dr. Dr. Franz Josef Radermacher, Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung; Quinn Lu, Werkhart International, Beijing; Prof. Dr. Alain Thierstein, TU München; Prof. Klaus Daniels, ETH Zürich, Stephen Selkowitz, Lawrence Berkeley National Laboratory; Prof. Fritz Auer, Auer + Weber Assoziierte, München und nicht zuletzt Prof. Dr. Gerhard Hausladen, TU München himself.
Einige Kernaussagen von Prof. Hausladen aus seinem Einführungsvortrag von Montag
"Architekt, Tragwerksplaner und ClimaDesigner müssen sich schon in der Vorentwurfsphase in enger Zusammenarbeit um die bauklimatische Optimierung und die Organisation der Haustechnik kümmern. Die Veränderung des Klimas bringt eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem Thema mit sich. Gekonntes Klimadesign verträgt sich mit Design."
Der neue Masterstudiengang
Für Herbst diesen Jahres ist ein neuer Master-Srudiengang Climadesign geplant. Dieser ist offen für Absolventen der Fachrichtungen Architekur und Bauingenieurwesen. Auf der Messe selbst wurde der dafür notwendige Förderverein „Climadesign" gegründet.
Der Lehrstuhl
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hausladen ist seit 2001 Ordinarius am Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik. Der Lehrstuhl ist in der Architekturfakultät am Institut für Bautechnik angesiedelt.
Durch anwendernahe Forschung hat der Lehrstuhl modernste Erkenntnisse über die ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes entwickelt, bei der Gebäudestruktur, Fassade und Gebäudetechnik aufeinander abgestimmt werden müssen. Zu den Arbeits- und Forschungsgebieten des Lehrstuhls gehören Energieoptimiertes Planen und Bauen, Fassadenplanung, Innovative Lüftungstechnik, Brandschutz und Tageslichtsysteme. Die Mitarbeiter aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Versorgungs- und Gebäudetechnik, Maschinenbau sowie Physik unterstreichen den interdisziplinären Ansatz.
Text und Photos Regine Geibel
Das Forum „Climadesign meets Visions of Glass" wurde von der Projektleitung Bau der Messe GmbH München mitiniziiert und -finanziert.
Für die Stand-Architektur und die Organisation des Messeauftrittes war Ulla Feinweber verantwortlich.
Weitere Informationen über den Lehrstuhl sowie den Masterstudiengang finden Sie auf der Homepage des Lehrstuhls .