Zeitgenössische Architektur in Bayern

Zwischenergebnisse zur Bebauung des Nockherbergs

Entwurf Regerstrasse | Rapp + Rapp Architekten Entwurf Regerstrasse | Rapp + Rapp Architekten

17 Entwürfe für das neue Stadtquartier auf dem Paulanergelände in der Münchner Au. Die Preisgruppen nach der ersten Stufe des Wettbewerbverfahrens stehen fest und die Arbeiten sind in einer Ausstellung zu sehen.

Am vergangenen Donnerstag und Freitag hat das Preisgericht des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs zur Entwicklung des Paulaner-Areals in der Münchner Au in einer ersten Runde für jedes Teilareal Preisgruppen ausgewählt.

Das insgesamt 9,1 ha große Areal setzt sich aus den Grundstücken an der Reger-, Welfen- und Ohlmüllerstaße zusammen. Zudem bestimmte das Preisgericht die drei Preisträger für das Verwaltunsgebäude der Paulaner Brauerei, das an dem Standort an der Ohlmüllerstraße verbleiben wird.

Die städtebaulichen Entwürfe werden am 13. April 2013 im Rahmen des Bürgerworkshops der Landeshauptstadt München mit der Öffentlichkeit diskutiert und im Anschluss überarbeitet. In einem zweiten Schritt wählt das Preisgericht im Juni 2013 die endgültigen Preisträger aus, mit denen dann das Bebauungsplanverfahren eingeleitet wird.

Mit dem zweistufigen Auswahlverfahren des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs setzen die Landeshauptstadt München und die Bayerische Hausbau auf mehr Bürgerbeteiligung.

Im Rahmen des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs werden grundlegende Voraussetzungen für die Entwicklung des Paulaner-Areals, wie die Verteilung der geplanten Geschossfläche von rund 150.000 m² auf unter­schied­liche Gebäudekubaturen sowie die Strukturierung der Frei- und Grün­flächen, be­handelt. Die Detailplanung, wie beispielsweise die Gebäude- und Fassaden­­ge­stal­tung, ist Teil der späteren Planung.

Neues Grün
Die drei zu beplanenden Areale befinden sich in innerstädtischer Lage, rund zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Den Schwer­punkt legt die Bayerische Haus­bau auf die Schaffung von neuem Wohnraum für rund 3.000 Men­­schen. Geplant sind 1.200 bis 1.400 Wohnungen für Familien, Paare und Singles mit unter­schied­lichem Einkommen. Dabei werden die Vorgaben der sozial­­­­ge­rechten Boden­nut­zung eingehalten: 30 Prozent der Wohnfläche sind für ge­för­derten Wohnungsbau vorgesehen. Mit ergänzenden Handels-, Gastronomie- und Dienstleistungsflächen wird eine Infrastruktur geschaffen, die nicht nur für das neue Quartier, sondern auch für die direkte Umgebung einen Mehrwert bietet. Da­rüber hinaus plant die Bayerische Hausbau auf dem bisherigen, aus­schließlich industriell genutzten und vollständig versiegelten Areal weitläufige Grün­­flächen mit Spielanlagen für Kinder. Von den rund 91.000 m² Grund­stücks­fläche werden rund 70.000 m² als Frei- und Grünflächen geplant, davon sind rund 16.000 m² als öffent­liche Grün­fläche vorgesehen. Ein Fuß- und Rad­wegenetz, das das Gebiet erschließt, wird be­steh­en­de Wege sinnvoll fortsetzen und zudem neue Wegebeziehungen ermög­lichen.

Schwerpunkt Wohnen
Das Teilgebiet Regerstraße in der Oberen Au ist mit 5,1 ha das größte der drei Areale. In dem gemischten Quartier soll neben Wohnen vornehmlich in den Erd­ge­­­schossen eine Mischung aus Kindertagesstätten, Gewerbe und Einzelhandel unter­­gebracht werden. Auf der Fläche soll auch der öffentliche, rund 16.000 m² große Quartierspark entstehen. Auf dem 2,3 m² großen, in der Oberen Au an der Welfen­straße gelegenen Areal soll ein Wohnquartier mit wohnver­träglichem Gewerbe und Einzelhandel in den straßenzugewandten Erdge­schosszonen entstehen.

In der Unteren Au befindet sich auf dem 1,7 ha großen Areal an der Ohl­müller­straße der denkmalgeschützte Zacherlbau, der im Zweiten Weltkrieg zum Teil zer­stört wurde. Dieser wird in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege saniert und durch ein neues Verwaltungs­ge­­bäude auf insgesamt 8.000 m² erweitert. 250 Mitarbeiter der Paulaner Brauerei aus Verwaltung und Vertrieb werden an dem Standort verbleiben. Auch die im Origi­­nal­zustand erhaltene Eismaschine von Carl von Linde, die weltweit die älteste noch an ihrem ursprünglichen Ort befindliche Eismaschine ist, steht mit der um­ge­­benden Raumhülle unter Denkmalschutz und bleibt erhalten. Im rückwärtigen Be­reich des Areals zur Falkenstraße soll ein gemischtes Wohnquartier entstehen, das Ein­zel­handel mit einer Geschossfläche von rund 2.000 m² integriert.

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb zur Entwicklung des derzeitigen Paulaner-Areals

Preisgruppen je Teilgebiet in alphabetischer Reihenfolge:



Teilgebiet Welfenstraße

- Caruso St John Architects, London 
- Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich

- EM2N Architekten, Zürich
- Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich
- Fink+Jocher Architekten und Stadtplaner, München 
- realgrün Landschaftsarchitekten, München

- Florian Nagler, München
- ver.de landschaftsarchitektur, Freising

- Peter Ebner and friends, Wien
- mahl-gebhard-konzepte, München

Preisträger des Realisierungswettbewerbs für das Verwaltungsgebäude der Paulaner Brauerei

Platz 1
- Hierl Architekten BDA DWB, München
- Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart

Platz 2
- EM2N Architekten, Zürich
- Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich

Platz 2
- Fink+Jocher Architekten und Stadtplaner, München 
- realgrün Landschaftsarchitekten, München

Teilnehmende Architektur- und Landschaftsarchitek­turbüros am städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb

1. Caruso St John Architects, London 
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich

2. Peter Ebner and friends, Wien
mahl-gebhard-konzepte, München

3. EM2N Architekten, Zürich
Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich

4. Fink+Jocher Architekten und Stadtplaner, München 
realgrün Landschaftsarchitekten, München

5. Hierl Architekten BDA DWB, München
Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart

6. Léon Wohlhage Wernik, Berlin
Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin

7. Marcel Meili, Markus Peter, München
grabner + huber landschaftsarchitekten partnerschaft, Freising

8. Florian Nagler, München
ver.de landschaftsarchitektur, Freising

9. Ortner & Ortner Baukunst, Berlin
TOPOTEK 1, Berlin

10. Rapp + Rapp, Amsterdam
Ideenquadrat, Hambrücken

11. Riegler Riewe Architekten ZT, Graz
Lützow 7 C. Müller J. Wehberg Garten- und Landschaftsarchitekten, Berlin

12. Steidle Architekten, München
Atelier Auböck + Kárász, Wien

Hier werden die Entwürfe ausgestellt...