Innenministerium zeichnet Passivhäuser am Piusplatz in München aus...
Am 12. März 2013 verlieh die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern der GEWOFAG Holding GmbH den Preis „Energieeffizienz zählt – neue Energiesparhäuser". Das Projekt „Ergänzungsbauten im Passivhausstandard am Piusplatz" der städtischen Wohnungsbaugesellschaft wurde im Rahmen des Landeswettbewerbes 2012 für den Wohnungsbau in Bayern ausgezeichnet.
Der in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobte Wettbewerb prämiert mustergültige und qualitativ hochwertige Beispiele für energie- und ressourcensparende Wohnbauten. Die Gewinner werden in einer Wanderausstellung einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Überreicht wurde der Preis von Staatsekretär Gerhard Eck und Ministerialrätin Karin Sandeck.
Wohnraum für Familien – behutsame Nachverdichtung
Im Quartier rund um den Piusplatz fehlte es bislang an großen Wohnungen für Familien mit Kindern. Gleichzeitig boten sich die großzügigen Freiflächen zwischen den Bestandsbauten für eine bauliche Erweiterung an. So fügen sich die Passivhäuser in die bestehende Siedlung ein und schließen die Innenhöfe auf der bislang offenen Seite zur Oedkarspitzstraße ab.
Verglichen mit einem Haus, das der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht, können die Mieter in Passivhäusern durch den hohen Energiestandard bis zu 60 Prozent der Kosten für Heizung und Warmwasser sparen. Kompakte Bauweise, gute Dämmung und kontrollierte Lüftung sind die Voraussetzungen für den geringen Energieverbrauch. Darüber hinaus trägt die architektonische Gestaltung der Passivhäuser, die Allmann Sattler Wappner Architekten geplant hat, dazu bei: Die nach Süden geöffneten Fassaden sorgen für optimale Belichtung der Wohn- und Individualräume. Die großen Fensterflächen sind zwar einerseits potenzielle Wärmebrücken nach draußen, erzielen aber andererseits auch Wärmegewinne, die der Energiebilanz zu Gute kommen. Durch die großen Balkone bekommen die Wohnungen ein zusätzliches „grünes Zimmer".
Ein Passivhaus nutzt überwiegend Wärme aus passiven Quellen, das heißt aus der Sonneneinstrahlung und der Abwärme von Personen und elektrischen Geräten, und sorgt dafür, dass sie optimal genutzt wird. Es darf maximal 15 kWh Heizwärme pro Quadratmeter und Jahr verbrauchen und damit zehnmal weniger als ein herkömmliches Mehrfamilienhaus im bundesdeutschen Durchschnitt.
Die GEWOFAG hat zum ersten Mal zwei Häuser in Passivbauweise gebaut - im kommunalen Geschosswohnungsbau bislang eher die Ausnahme. Zwei weitere befinden sich derzeit im Bau. Die vier Gebäude mit jeweils 16 Wohnungen ergänzen eine Siedlung aus den 1930er-Jahren. Die Wohnungen sind zu 30 Prozent frei finanziert und zu 70 Prozent durch das „München Modell Miete" gefördert.