In Diedorf im Landkreis Augsburg soll mit DBU-Hilfe ein Gymnasium im Plusenergiestandard und in Holzbauweise entstehen.
Passivhaus oder Plusenergie? Die Frage nach energetischen Standards allein reicht nicht aus, um die Energiewende im Bauwesen voranzutreiben. Im Gymnasium Diedorf (LK Augsburg) übergab DBU-Expertin Sabine Djahanschah vor Kurzem einen Förderbescheid über 640.000 Euro an Landrat Martin Sailer und Schulleiter Günter Manhardt für ein bislang einmaliges Vorhaben: den Neubau der Schule im Plusenergiestandard und in Holzbauweise.
Umfassender Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen
Das Gebäude solle auf etwa 12.600 Quadratmeter rund 930 Schüler beherbergen. Ein zentrales Nachhaltigkeitsziel ist der umfassende Einsatz nachwachsender Rohstoffe, die im Planungsprozess hinsichtlich ihres Brand-, Schall- und Wärmeschutzes optimiert werden. Eine Holz-Beton-Verbunddecke verbessert die Wärmespeicherkapazität und den Schallschutz.
Vorfertigung soll Qualität sichern und den Bauprozess verkürzen
„Der wichtige Vorteil des Holzbaus, nämlich die Möglichkeit, große Teile des Gebäudes vorzufertigen, soll im Projekt modellhaft aufgezeigt werden", erläuterten die verantwortlichen Architekten Prof. Hermann Kaufmann und Prof. Florian Nagler, beide von der Technischen Universität (TU) München. Ein weiterer Nutzen: Die Bauarbeiten könnten nach Innen verlagert werden, weswegen Arbeiter und Materialien nicht den Launen des Wetters ausgesetzt sind. Das sichert die Qualität und verkürzt den Bauprozess.
„Das Gebäude erhält eine hochwärmegedämmte Hülle. Die Wärmeversorgung erfolgt über Pellet-Kessel. Im Sommer wird die Schule über Verdunstungskälte der Klimaanlagen temperiert, die im Gegensatz zu herkömmlicher Kältetechnik kaum elektrischen Strom verbraucht", so Andreas Robrecht vom Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE). Die zentrale Lüftungsanlage wird mit einer hochwirksamen Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Um die angestrebte Plusenergiequalität zu erreichen, erhalten alle Planungsbeteiligten ein energetisches „Pflichtenheft", in dem alle Zielvereinbarungen nochmals detailliert aufgeführt sind.
Das Planungsbüro kplan AG (Abensberg) koordiniert die am Projekt beteiligten Fachleute und überwacht die bauliche Umsetzung. Lumen³ berät und plant das Tages-und Kunstlicht in allen Bereichen.