So unterschiedlich die Aufgabenstellungen sein mögen, die Themen Raum – Objekt – Bild berühren sowohl Architekten, Designer als auch bildende Künstler, wenngleich mit den vielfältigsten Ergebnissen. Die Ausstellung Sweet Home lenkt den Blick, nicht ohne Ironie, auf Aspekte des Interieurs, umgesetzt in Bild, Objekt und Skulptur. Idyllen sind dabei nicht intendiert.
Alejandra Seebers jüngste Bilder „Mirrors" greifen ein Thema auf, das die Maler seit jahrhunderten fasziniert: Der Spiegel als Medium der Reflexion und Fenster der individuellen Wahrnehmung. Zu betrachten gilt es in diesen Werken allerdings nicht das Abbild des eigenen Ich, vielmehr die In lichten Weiß-Grau-Blau Schattierungen gesetzten malerischen Gesten, mit denen Alejandra Seeber das Spiel des Lichts auf der Fläche suggeriert.
Auch Erwin Wurm konfrontiert uns mit einer Haltung, die seine ursprüngliche Bestimmung, als Homo erectus, auf überraschende Weise interpretiert. In der Arbeit „Grazer Kongress"(2001), einem herausragenden Beispiel seiner frühen One Minute Sculptures posiert er, auf dem Kopf stehend, an einer der Säulen In der Halle des Grazer Kongresszentrums. Die als Fotografien dokumentierten One Minute Sculptures zählen zu den bedeutendsten Werkreihen des Künstlers und postulieren eindrücklich sein Konzept eines erweiterten Skulpturbegriffs.
Wie funktional Skulpturen sein können, zeigen neueste Beispiele aus der „Carton Series" von Sébastien de Ganay ", einem Werktyp, der durch das Interesse des Künstlers an der kubischen Form einfacher Kartonboxen inspiriert ist. Entstanden sind Objekte aus Metall in unterschiedlichen farbigen Lackierungen, durchaus geeignet als Ablage oder zur intensiven Benutzung als Sitzgelegenheit für diskussions- oder entspannungsfreudige Kunstfreunde. Die Objekte sind im Set und auch einzeln verfügbar.
In der Ausstellung „Sweet Home" werden Werke von Nancy Spero und Olaf Breuning präsentiert. Seine Skulptur „Time and Gravity is not existing"(2005) ist eine Anspielung auf den in unserer Zeit allgegenwärtigen „speed", den ein über zwei Holzhockern verspannter Bogen aus Tischtennisbällen lapidar ironisiert. Mit weiteren Skulpturen und Arbeiten auf Papier sind in der Ausstellung vertreten: Hubert Kiecol, Richard Allen Morris, David Reed, Keith Sonnier.