Zeitgenössische Architektur in Bayern

Quartier Paul-Gerhardt-Allee

Auf dem 35 Hektar großen Areal in Pasing-Obermenzing soll ein Quartier mit 2200 bis 2400 Wohnungen, sozialer Infrastruktur und Geschäften entstehen. Die Planungsunterlagen liegen noch bis zum 3. Juli öffentlich aus.

Das Projekt
Das Planungsgebiet zwischen Paul-Gerhardt-Allee, Bärmannstraße und den beiden Bahntrassen ist der letzte Abschnitt der Entwicklungsachse Hauptbahnhof-Laim-Pasing, der noch nicht bebaut worden ist. Wo sich jetzt noch ein Gewerbegebiet befindet, sollen einmal 5000 Menschen wohnen und 700 arbeiten.

Der Landschaftspark
Neben den 2200 bis 2400 Wohnungen sind eine vierzügige Grundschule mit Sporthalle, Kindertagseinrichtungen, fünf Hektar große, öffentliche Grünflächen und Geschäfte angedacht, die auch den angrenzenden Wohngebieten zugute kommen sollen. An der Paul-Gerhardt-Allee soll ein Quartierszentrum als Treff- und Orientierungspunkt geschaffen werden. Ein umlaufender Fuß- und Radweg im Landschaftspark soll das Quartier mit dem Pasinger Bahnhof und dem Nymphenburger Schlosspark verbinden, entlang der Bahnlinie sind Ausgleichsflächen vorgesehen. Die denkmalgeschützte Eggenfabrik soll erhalten werden.

Beschlusslage
Am 13. Juli 2011 hat die Vollversammlung des Stadtrats beschlossen, auf dem 35 Hektar großen Areal den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan mit Grünordnung aufzustellen. Außerdem wurden die Eckpunkte für einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb festgelegt. Im September 2012 beschloss der Stadtrat, den Siegerentwurf zur Grundlage des weiteren Vorgehens zu machen. Nach der frühzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligung müssen die Anregungen und Einträge gesichtet und in die Planung eingearbeitet werden.

Städtebaulicher Wettbewerb
Damit in dem Gleisdreieck ein unverwechselbares neues Quartier entstehen kann, haben die Eigentümer, die sich mit der aurelis Asset GmbH zusammenschließen, im Dezember 2011 in Abstimmung mit der Stadt München einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb ausgelobt.

Zuvor konnten die Bürgerinnen und Bürger bei einer Podiumsdiskussion Anregungen für den Inhalt geben. 13 Architekturbüros haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Am 24. Mai 2012 wählte das Preisgericht den Siegerentwurf aus: Der erste Preis ging an das Münchner Büro Palais Mai Architekten mit lohrer.hochrein Landschaftsarchitekten. Der Entwurf sieht mehrfach gebrochene Wohnhöfe vor, die die Geometrie des Gleisdreiecks aufnehmen. Sie sind weit von den Bahngleisen abgerückt, landschaftlich gestaltete Wälle schützen vor Lärm. Zwischen den unterschiedlich hohen Wohnhöfen liegen Anger, die vom Inneren der Siedlung zu den Landschaftsparks führen. An der Paul-Gerhardt-Allee ist ein Stadtplatz vorgesehen, ein zweiter Platz im Osten des Areals bildet das Pendant dazu. Möglich sind vielfältige Wohnungstypen - vom Geschosswohnungsbau bis hin zu Stadthäusern. Der Entwurf bildet die Grundlage für die Bauleitplanung. Die Wettbewerbsbeiträge waren von 22. Juni bis 30. Juli 2012 im Pasinger Rathaus zu sehen.
(Quelle: LHM)