Im Münchner Westen entsteht in den nächsten 20 Jahren der neue Stadtteil Freiham für 20.000 Menschen. Schon während des Planungs- und Baufortschritts sollen bereits im Westen der Stadt lebende Menschen sowie neu hinzukommende aktiv in die Entwicklung einbezogen werden. Wie dieser Entwicklungsprozess für den neuen Stadtteil gestaltet werden kann, haben am Montag in einer Zukunftswerkstatt rund 50 lokale und stadtweit aktive Vertreterinnen und Vertreter aus Kunstszene, Bildungs- und Jugendeinrichtungen, Beteiligungskultur, Planung, Wohnungswirtschaft, Landwirtschaft, Politik und Verwaltung erörtert und dabei Vorschläge erarbeitet.
Ziel ist, bereits jetzt Projekte, temporäre Nutzungen vor Ort zu fördern, die die Qualitäten des landwirtschaftlich geprägten Standorts erhalten, den neuen Stadtteil gestalten helfen und der Identifikation mit Freiham dienen können. Stadtbaurätin Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk: „Natur, Landschaft und Stadt in einem neuen Stadtteil wie Freiham nicht als Gegensätze, sondern als Potenzial zu begreifen, bietet eine einzigartige Chance, im 21. Jahrhundert die Stadt langfristig nachhaltig weiterzuentwickeln. Urbane Qualität lässt sich dort nicht planen, sondern muss nach und nach aus der Aneignung von Ort und Raum entstehen."
In der Zukunftswerkstatt wurden unter anderem folgende Fragen erörtert: Wie soll Freiham aussehen und was können temporäre Nutzungen beitragen? Wie viel Vielfalt ist notwendig? Welche Rolle können die unterschiedlichen Akteure bei den verschiedenen Entwicklungsprozessen spielen?
Für den Entstehungsprozess des neuen Stadtteils Freiham haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Zukunftswerkstatt diverse Vorschläge eingebracht: So sollen sowohl bestehende Strukturen wie die Kinder- und Jugendfarm oder das Jugendzentrum in die Entwicklung eingebunden und ausgebaut werden. Auch neue Aktivitäten wie die „HausBaumSchule", bei der künftige Bewohner das Wohnumfeld mit einem eigenen Baum mitgestalten, oder der „Freiluft-Supermarkt", in dem lokale Produkte angeboten werden, sollen umgesetzt werden und mit dem wachsenden Stadtteil mitwandern. „Das Konzept für urbane Initialräume in Freiham kann den neuen Stadtteil bekannt und spannend machen", erklärt Thomas Rehn, Leiter des Planungsbezirks West. „Die Kunst wird sein, die aktivierenden Programme in den gebauten Stadtteil zu übertragen. Künftige Bewohner in der Nachbarschaft werden im Entstehungsprozess Angebote finden und wer letztlich nach Freiham zieht, wird Bekanntes aus der Zwischennutzung wiederfinden."
Die Vorschläge aus der Zukunftswerkstatt werden nun dokumentiert und in die weiteren Planungs- und Entwicklungsprozesse eingearbeitet. Unter www.muenchen.de/plan finden sich Fotos der Zukunftswerkstatt sowie weitere Informationen zum neuen Stadtteil Freiham. (LH)