Die zeitgenössische Architektur in Afrika zeigt im Bereich des sozial engagierten Bauens derzeit viele innovative Ansätze: Ob Schulen, Kindergärten, Marktanlagen, Kliniken, Kulturzentren, Sportanlagen oder Versammlungsräume – es sind gerade öffentliche Bauten und gemeinschaftliche Einrichtungen, an denen sich neue Nutzungs- und Baukonzepte abzeichnen. Vielfach sind die späteren Nutzer unmittelbar am Entwurfs- und Bauprozess beteiligt. Neben dem Einsatz aktueller Technologien sind viele der Bauprojekte aus lokalen Materialien entwickelt und greifen vergessene Bautraditionen wieder auf.
Das Architekturmuseum der TU München legt in der Ausstellung »AFRITECTURE – Bauen mit der Gemeinschaft« den Fokus auf genau jene Projekte, die oftmals von Architektinnen und Architekten initiiert wurden und deren Konzeption globale Zusammenhänge genauso mit einbezieht wie die lokale Kultur und die Bedürfnisse einzelner Gesellschaftsgruppen. Durch die Beachtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte entwickelten sie nachhaltige Lösungsansätze, die in der Ausstellung anhand von 28 Projekten aus zehn Ländern Subsahara Afrikas wie Kenia, Nigeria, Burkina Faso oder Südafrika gezeigt werden. Sie sind seit der Jahrtausendwende entstanden und wurden von afrikanischen, aber auch von europäischen und US-amerikanischen Architekten geplant.
Das Projekt wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen und einem ganztägigen Symposium, das zentrale Aspekte der Ausstellung wie die Urbanisierung Afrikas, Partizipation und die Frage nach der architektonischen Identität aufgreift. Ein Katalog erscheint in einer deutschen und einer englischen Ausgabe im Hatje Cantz Verlag.