Auch in diesem Jahr laden die urbanauten zu zwei unterschiedlichen Schwarm-Happenings im öffentlichen Raum ein.
Was darf man wo? Wo darf ich essen, gehen, sitzen? Wo macht man was? Reden, tanzen, einfach leben? Laut lachen? Wer darf wann wohin? Und warum nicht? Die Regulierungen des urbanen Lebens sind mannigfaltig. Zeitliche und räumliche Regulierung, Zugangsberechtigungen und Funktionszuweisungen. Erlaubtes, Geduldetes, Verbotenes. Manifestiert in zahlreichen Formen: Schilder, Tafeln, Markierungen, Zäune, Wälle, Hecken, Gestaltung, Materialien, Funktionen, Durchsagen, Ansagen, Warntöne, Ampeln, Verkehrszeichen, Raumverteilungen, Tabus, Satzungen und Genehmigungen, Normalverhalten und Erwartungshaltungen.
NO! NO! testet die Regulierungen der öffentlichen Räume, die in ihr vorherrschenden Normen und die Verhältnismäßigkeit der Sanktionen. Normen werden ins Bewusstsein gerückt. Legitimationsprozesse kommen ans Licht. Das Erwachen des menschlichen Bewusstseins. Aneignung der Stadt durch ihre Bewohner.
NO! NO! fokussiert über-regulierte und über-funktionalisierte öffentliche Räume, Orte die dominiert sind von Verkehr, Konsum oder Überwachung und damit zu Un-Orten der Ausgrenzung werden.
Bei den Schwarm-Happenings der urbanauten werden die ZuschauerInnen selbst zu TeilnehmerInnen und SchauspielerInnen. Mithilfe von SMS Nachrichten, die die TeilnehmerInnen während der Performance empfangen, wird eine Serie von Flashmobs und urbanen Interventionen im öffentlichen Raum koordiniert. So werden die TeilnehmerInnen zu "Schwärmlingen" die mit ihren Aktionen die Öffentlichkeit nachhaltig irritieren.
"NO! NO! Flash. Schwarm. Aktion" findet im Rahmen der Aufführung der Oper "Intolleranza 1960″ am Theater Augsburg statt und ist ein Projekt der urbanauten in Zusammenarbeit mit dem Theater Augsburg. Der genaue Startpunkt wird wenige Stunden vorher bekannt gegeben.