Energiewende nach der Bundestagswahl – Lauf oder Bremse?
Die Bundestagswahl ist entschieden und Koalitionsverhandlungen werden geführt. Im Architekturclub der Bayerischen Architektenkammer am 25.11.2013 werden die bis dahin bekannten Ergebnisse und Entscheidungen bezüglich der angestrebten Energiewende auf den Prüfstand gestellt und deren Auswirkungen auf den Städte- und Wohnungsbau sowie sonstige Bereiche des Bauwesens diskutiert.
Ein leichter Lauf wird die Energiewende nicht. Inzwischen werden zwar mehr als 25% des Stroms regenerativ erzeugt, dabei handelt es sich jedoch überwiegend um Solar- und Windstrom – und die Erzeugung dieses Stroms richtet sich nicht nach den Tagesganglinien des Stromverbrauchs, sondern eben nach Sonne und Wind. Bei einem weiter wachsenden Anteil des regenerativ erzeugten Stroms müssen aber zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit in wachsendem Umfang konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden, die die betriebswirtschaftlich günstigen Jahresbetriebsstunden unterschreiten. Diese Reservekapazitäten wären entbehrlich, wenn es Technologien gäbe, Strom in großem Umfang zu speichern. Doch obwohl an solchen Technologien gearbeitet wird, ist deren Einsatzreife nicht abzusehen. Außerdem bringen einflussreiche und mächtige Interessensgruppen den technologischen Erfolg der regenerativen Energieerzeugung mit dem Hinweis auf gefährdete Arbeitsplätze und vertragliche Bindungen immer wieder ins Stocken.
Wo wird in den nächsten Jahren gebremst und wo wird die Energiewende erfolgreich laufen? Von den Antworten hängt ein nicht unerheblicher Teil der Zukunftsperspektiven von Architektur und Städtebau ab.
Es diskutieren der Rechtsanwalt und Fachmann für Allgemeines Energiewirtschaftsrecht Matthias Albrecht und der Architekt und Stadtplaner Dr. Rainer Vallentin unter der Moderation von Michael Seide, ehemaliger Direktor im Bayerischen Städtetag, wie schnell der Ausbau der alternativen Energieerzeugung voranschreiten kann und welche gesellschaftliche Gruppen letztlich die Kosten der Versorgungssicherheit tragen müssen.