im Kongress am ParkDer durch Schuller+Tham Architekten sanierte Kongress am Park steht stellvertretend für eine Bauaufgabe, die beleuchtet und in den Kontext der Architektur- und Gesellschaftsgeschichte nach 1945 gebracht wird.
Die »Stadt- und Kongresshalle« steht wie kaum eine andere Bauaufgabe der Moderne für ein Kulturphänomen, das sich bereits seit dem späten 19. Jahrhundert einem Massenpublikum widmete. Doch besonders in Zeiten der Neuordnung der politischen Systeme nach 1945 steht die Stadt- und Kongresshalle in ganz Europa auch für einen kulturellen Neubeginn. Inzwischen haben sich die raumzeitlichen Konstanten für das Bauen von Kulturbauten geändert.
Häufig werfen Veränderungsprozesse in Politik und Kultur Fragen nach Wert und Wertigkeit einer Architektur auf, die nach über 50 Jahren auch im Zuge wirtschaftlicher Überlegungen und energetischer Ertüchtigung verstärkt in Misskredit geraten ist. Zudem führen mangelnde Erfahrungswerte bei der Sanierung nicht selten zum Verlust von architektonischer Qualität und Denkmalwürdigkeit.
Das Symposium im sanierten Kongress am Park stellt die Bauaufgabe der »Stadt- und Kongresshalle« in den Kontext der Architektur- und Gesellschaftsgeschichte nach 1945. Der Blick richtet sich auf wesentliche Aspekte, welche die zeitgeschichtlichen Determinanten für die Ästhetik der Architektur ebenso beleuchten wie die sozialen und politischen Hintergründe für die Entwicklung der »Stadt- und Kongresshalle« als Baugattung der Moderne in Westeuropa. Darüber hinaus sollen exemplarisch geeignete Sanierungsstrategien erarbeitet werden.
Dabei wird der derzeitige Wissensstand für integrale Sanierungsprozesse in Bezug auf das »vergessene Erbe« der Nachkriegsarchitektur zur Diskussion gestellt und ein breites Know-how von Theorie und Praxis für nachhaltige Maßnahmen am Denkmal gebündelt. Die Tagung gliedert sich daher in folgende drei Themensektionen:
Panel I: Baugeschichten und Architekturtheorien
Panel II: Konstruktion und Ästhetik
Panel III: Nachhaltigkeit und Denkmalpflege
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Weitere Infos zum Gebäude:
Die Kongresshalle nach den Entwürfen von Architekt Max Speidel wurde 1972 eröffnet. 2010 wurde das Gebäude durch Schuller+Tham Architekten saniert und im Sommer 2012 wiedereröffnet. Heute steht das in Sichtbeton-Bauweise errichtete Gebäude unter Denkmalschutz.