Neues Licht in der Alten Pinakothek – energetische Sanierung 2014-2017
Die Besucher der Alten Pinakothek werden sich in den nächsten Jahren auf temporäre Schließungen von Teilen der beliebten Gemäldesammlung einstellen müssen. Die Beleuchtung des von Leo von Klenze als Tageslichtmuseum konzipierten Gebäudes ist zu modernisieren; gleichzeitig wird die energetische Sanierung vorangetrieben, um den heutigen Anforderungen an Energieeffizienz Rechnung zu tragen. Auch die schadhaften Fenster werden erneuert.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 12 Millionen EUR. Die Arbeiten werden sich über vier Jahre erstrecken und in Bauabschnitte aufgeteilt, sodass jeweils weite Bereiche der Alten Pinakothek geöffnet bleiben können. Die ersten Säle werden bereits Mitte Februar 2014 geräumt. Die Sanierung wird durch Nickl Bausback Architekten aus München durchgeführt.
Die Sanierung
Die Lichtsituation in der Alten Pinakothek ist seit Jahren unbefriedigend, die Energiebilanz des Museums – nach heutigen Kriterien – nicht minder.
Derzeit muss in der Alten Pinakothek auch bei hellstem Sonnenschein Kunstlicht eingeschaltet werden. Künftig soll eine neue Verschattungsanlage in den Oberlichtsälen die optimale Nutzung des Tageslichts ermöglichen. Sensoren sorgen dafür, dass stufenlos dimmbares Kunstlicht sich erst zuschaltet, wenn das Angebot natürlichen Lichts jahres- oder tageszeitbedingt nicht mehr ausreicht. Für den Besucher wahrnehmbar, erhalten die Staubdecken der Oberlichtsäle neue Gläser mit verbesserter Lichtdurchlässigkeit und -streuung. Saniert werden im Zuge der Arbeiten auch die seit Jahren schadhaften Fenster: In der Summe sind mehr als 1.400 Scheiben auszutauschen.
Wirken sich schon diese Maßnahmen positiv auf den Energieverbrauch des Museums aus, so tragen die Dämmung des Dachstuhls und modernstes Isolierglas entscheidend zu weiterer Energieeinsparung und einer Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks bei.
Die Sanierung der Alten Pinakothek steht so in engem Zusammenhang mit den intensiven Bemühungen der Staatsregierung, die von der Bundesregierung vorgegebenen energetischen Einsparziele zu erreichen. Zugleich wird die Kunst in besseres Licht gesetzt.
Bauabschnitte und Saalschließungen
Der Umfang der Arbeiten, die zum Teil von in den Sälen und im Treppenhaus aufgestellten Gerüsten, teils von Außengerüsten aus vorgenommen werden, macht temporäre Raumschließungen unumgänglich.
Geplant sind vier Bauabschnitte – jeweils zwischen Frühjahr und Herbst. Den Anfang machen 2014 die westlichen Säle im Obergeschoss zwischen Rubenssaal und Spaniersaal (Saal VII–XIII) einschließlich der zugehörigen Kabinette. Aufgrund der großen Zahl der zu deponierenden Gemälde und des Umfangs der Schutzmaßnahmen an Wänden und Böden muss der betroffene Bereich bereits ab Mitte Februar 2014 sukzessive geschlossen werden; mit der Wiedereröffnung ist nicht vor Jahresende zu rechnen. Die vom zweiten Bauabschnitt betroffenen, partiell auch als Depot benötigten Säle X bis XIII bleiben auch darüber hinaus geschlossen.
Die Arbeiten werden bis 2017 andauern: 2015 folgen der westliche Kopfbau an der Arcisstraße (Obergeschoss und Erdgeschoss) sowie die westlichen Erdgeschosskabinette (Brueghel) und der Museumsshop, 2016 die östlichen Obergeschosssäle (Saal I–VI) einschließlich der angegliederten Kabinette und die östliche Hälfte des Treppenhauses; den Abschluss machen 2017 der östliche Kopfbau an der Barer Straße (Obergeschoss und Erdgeschoss mit Sonderausstellungsbereich am Klenzeportal) und das Café.
Ermäßigter Eintritt während der Bauarbeiten
Alle Räume außerhalb der Bauabschnitte bleiben für die Besucher geöffnet. Der Eintrittspreis für die Dauerausstellung wird während der Bauarbeiten auf 4,- EUR (ermäßigt 2,- EUR) reduziert. Eine Highlightpräsentation mit Gemälden aus den geschlossenen Sälen ist in Planung. Die für 2014 angekündigten Sonderausstellungen finden unverändert statt.