Liebe Leser,
da gibt es doch immernoch Dinge, über die man sich noch nie Gedanken gemacht hat!
Zum Beispiel was es mit einem Menschen macht, wenn er nicht in einem fertigen Haus aufwächst, sondern über 20 Jahre miterlebt, wie das Haus, in dem er mit seinen Eltern lebt, gebaut bzw. weitergebaut wird. Je länger man sich das vorstellt, desto klarer wird, dass solch ein Umstand nicht nur ein viel intensiveres Verhältnis zum Haus entstehen lässt, sondern auch einen Einblick in einen Vorgang ermöglicht, der einem sonst immer verborgen bleibt. Ähnlich wie wenn ich ein fertiges Kleid aus dem Schrank nehme und mir über den Kopf ziehe oder ich den gesamten Entstehungsprozess – vom Weben des Stoffes, über den Zuschnitt, das Nähen, bis hin zum Knöpfe annähen – verfolgen kann. Ich sehe das selbe Kleid mit völlig anderen Augen, nicht wahr?
So ist es zumindest Abraham Cruzvillegas gegangen, dessen Erfahrungen sein künstlerisches Werk bestimmen! Zu sehen am Freitag abend im Haus der Kunst. Ich bin gespannt...
Ihre Regine Geibel