Wie kann mit der Zeppelintribüne und dem gesamten ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg umgegangen werden?
Die erneuten Aktivitäten der BauLust e.V. in der Auseinandersetzung mit dem Umgang des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes, im Speziellen dem baulichen Umgang mit der Zeppelintribüne und dem angrenzenden Zeppelinfeld, sollen die öffentliche Diskussion anstoßen und fördern.
Es wird die Frage gestellt, ob die geplante Generalinstandsetzung ohne ausreichende Diskussion der grundsätzlichen Möglichkeiten zum weiteren baulichen Umgang mit diesem historischen Erbe ein angemessener Beitrag zu Erinnerungskultur werden kann. Zweck und Inhalt der Veranstaltung ist die Betrachtung des weiteren Umgangs mit der Zeppelintribüne und dem gesamten ehemaligen Reichsparteitagsgelände aus pädagogischer, künstlerischer, philosophischer und psychologischer Sicht. Diese Betrachtungsweisen, die unseres Erachtens ja das eigentliche Fundament einer Erinnerungskultur sein müssen, kommen gegenüber der derzeitigen rein bautechnisch geprägten Betrachtungsweise deutlich zu kurz.
Mit der Aufnahme des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in den aktuellen Koalitionsvertrag als authentischen Ort mit einer wesentlichen Funktion für die Geschichtskultur öffnet sich die Diskussion über den Umgang mit dem Gelände auf die nationale Ebene und kann eine neue Qualität erhalten.
Mehr Diskurs auf überregionaler, ja noch besser internationaler Ebene ist erforderlich, um die richtigen Entscheidungen hierzu treffen zu können. Nur im internationalen Dialog kann ein Umgang gefunden werden, der nicht negativ auf Deutschland und Nürnberg zurückwirkt.
Programm
- Begrüßung und Einführung durch BauLust
- Was tun mit dem Zeppelinfeld?
Bemerkungen aus psychologischer Sicht, Prof. Dr. Friedrich Lösel - Bauen, retten, weiterbauen - über beschädigten Raum und den Wiedergewinn der Geschichte durch Architektur und Gestaltung
Catarina Eisele-Cabral und Dr. Reinhardt Knodt - Pause
- Ein Trümmerhaufen als Lehrstück?
Dr. Doris Katheder und Dr. Hermann Glaser - Gedanken zum weiteren Umgang mit der Zeppelintribüne
Patricia Litten und Jürgen Decke - Podiumsdiskussion
Moderation von Wilhelm Warning, BR