Das Gebäude gegenüber dem Münchner Rathaus wird 2016 für voraussichtlich eineinhalb Jahre revitalisiert und erhält eine neue Fassade. In diesem Zuge wird auch das Nutzungskonzept erneuert.
Anfang 2016 beginnt die Bayerische Hausbau mit der Revitalisierung ihrer Immobilie am Marienplatz 22. Dabei wird nicht nur die Fassade nach einem im Herbst 2013 von der Stadtgestaltungskommission mehrheitlich befürworteten Entwurf des Münchner Architekturbüros Goergens Miklautz erneuert: Auch das Innenleben des Gebäudes wird neu strukturiert und das Nutzungskonzept überarbeitet. Die Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss sowie vom ersten bis einschließlich des dritten Obergeschosses werden nach dem Auslaufen des Mietvertrags mit Hugendubel Ende 2015 künftig von der Telekom angemietet. Der Mietbeginn ist nach der Umgestaltung des Gebäudes für 2017 vorgesehen. Die für den Einzelhandel weniger geeigneten Flächen im fünften und sechsten Obergeschoss bilden künftig eine separate Büroeinheit, die über den Rindermarkt erschlossenen wird. Unverändert bleibt der Internationale PresseClub München e.V. nach der Revitalisierung Mieter im vierten Obergeschoss, ebenso die von Karl-Heinz Wildmoser junior gepachtete Traditionswirtschaft im Erdgeschoss und ersten Untergeschoss mit dazugehöriger Freischankfläche.
„Im Hinblick auf den auslaufenden Mietvertrag, haben wir uns eingehend mit der Zukunft des Standorts befasst und nach intensiver Überlegung dazu entschieden, nicht nur die Gebäudehülle und Flächenaufteilung, sondern damit verbunden auch das Nutzungskonzept zu erneuern. Wir freuen uns über unseren neuen Mieter, die Telekom, und danken zugleich Hugendubel für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit, die wir am Standort Karlsplatz-Stachus gerne weiter fortsetzen", so Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau. „Das differenziertere Nutzungskonzept trägt dem Trend Rechnung, dass Gebäude vermehrt in separaten Teilflächen von mehreren Mietern genutzt werden. Darüber hinaus freuen wir uns über die Fassadenneugestaltung, mit der das renommierte Münchner Architekturbüro Goergens Miklautz dem Gebäude ein stimmiges, zeitgemäßes Erscheinungsbild verleihen wird."
Neuer Außenauftritt
Im Zuge der Neukonzeption des Gebäudes und der damit einhergehenden Restrukturierung der Flächenaufteilung wird nicht nur die Fassade saniert, darüber hinaus wird das in den fünfziger Jahren errichtete und seither mehrfach umgebaute Gebäude auch energetisch- und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Zudem wird die technische Gebäudeausstattung modernisiert.
Das Gebäude bleibt dabei in seinem Volumen, seiner Kubatur und seiner Dachform unverändert erhalten – optisch soll es dagegen aufgewertet werden. Der architektonische Auftritt soll dabei zurückhaltender als der bisherige gestaltet werden: Vorgesehen ist eine eher klassisch-schlichte Fassade, die sich durch hochwertige Materialien und eine dezente Farbgebung auszeichnet. Die fast durchgehende Glasfront in den beiden oberen Stockwerken und die Panoramaaufzüge werden entfernt, die Fensteröffnungen verändert und die Fassade durch Natursteinpfeiler und Gesimse gegliedert. Die Wintergärten im fünften Obergeschoss und im Innenhof werden zurückgebaut und die ursprünglichen Terrassen zum Rindermarkt und zum Innenhof wiederhergestellt.
Mit den geplanten Umbaumaßnahmen soll das Gebäude auf seine ruhige, unaufgeregte Haltung aus der ersten Wiederaufbauzeit zurückgeführt und die Qualität der fünfziger Jahre, die noch im Gebäude steckt, wieder herausgearbeitet werden. Dadurch wird es sich als Bestandteil des Ensembles Altstadt am Marienplatz wieder den feingliedrigen, gut proportionierten und mit Lochfassaden versehenen Nachbargebäuden annähern und mit seinem homogenen Erscheinungsbild ein qualitätvolles Gegenüber zu dem den Platz beherrschenden Rathaus bilden.
„Neben dem Ziel das Gebäude optisch und architektonisch aufzuwerten, wollen wir das Innenleben so konzipieren, dass sich die Flächen zukünftig flexibler an die sich wandelnden Nutzungsanforderungen der Mieter anpassen lassen. Da sich die Angebote der Einzelhändler und deren Präsentationsformen immer schneller ändern, ist es von Vorteil, nicht ein maßgeschneidertes Konzept für einen Mieter zu haben, sondern auf die sich stetig wandelnden Anforderungen an flexible Flächen reagieren zu können", betont Dr. Jürgen Büllesbach.