Im Rahmen eines Pressegesprächs haben der Kulturreferent der Landeshauptstadt München, Dr. Hans-Georg Küppers, und der Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München, Prof. Dr.-Ing. Winfried Nerdinger am 11. April in den Neubau des Lern- und Erinnerungsorts am Königsplatz in der Brienner Straße eingeladen. Er wird in den nächsten Wochen vom städtischen Baureferat an das Kulturreferat übergeben. Dann beginnt die Ersteinrichtung des Hauses mit maßgefertigten Präsentationsmöbeln und Ausstellungselementen sowie einer komplexen Informationstechnik für die inhaltlichen Vertiefungsebenen, die auf Datenbanken basieren.
"Prof. Nerdinger und sein Team haben in den letzten Monaten das Konzept für die Ausstellung umsetzungsreif verfeinert. Dass der Gründungsdirektor ein ausgewiesener Experte für inhaltliche und zugleich architektonische Fragen ist, kommt dem Projekt bei der Realisierung im Raum sehr zugute. Die baulichen Gegebenheiten wurden mit den künftigen Notwendigkeiten der Ausstellung in Einklang gebracht. In den nächsten Monaten geht es um die Ersteinrichtung des Hauses. Zur Eröffnung wird es eine Präsentation geben, mit der wir unserer Verantwortung für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gerecht werden", erklärt Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Landeshauptstadt München.
"Seit Beginn meiner Tätigkeit als Gründungsdirektor erfahre ich große Unterstützung bei meinen verantwortungsvollen Arbeiten. Mit dem wissenschaftlichen Team konnte ich die Ausstellungskonzeption detailliert ausarbeiten. Alle Gremien des NS-Dokumentations- zentrums München sind laufend eingebunden und bestärken uns stets einstimmig auf unserem Weg. Die Umsetzung der Aufgaben werden wir auch mithilfe externer Dienstleister bewältigen, die uns helfen, die abgestimmten Vorstellungen zu realisieren. Voraussetzung ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und räumliche Nähe", ergänzt Prof. Dr.-Ing. Winfried Nerdinger.
Das Gründungsteam des NS-Dokumentationszentrums entwickelt derzeit parallel zur Dauerausstellung einen umfangreichen, zweisprachigen Katalog. Auch eine Wechselausstellung, die zur Eröffnung gezeigt werden soll, entsteht.
Das Vermittlungsangebot für den Lern- und Erinnerungsort wird mit wichtigen Bildungspartnern erstellt. Unter anderem wird es Mediaguides für Jugendliche und Familien sowie mit Blick auf Inklusion auch in einfacher Sprache geben. Themenorientierte Guides sind ebenfalls vorgesehen.
Die Räumlichkeiten vor Ort geben bereits jetzt einen Eindruck von den künftigen Möglichkeiten, für Schulklassen und andere Gruppen passende Lernsituationen zu schaffen.
Die geplanten digitalen Vertiefungsebenen mit ergänzenden Informationen sind eine große Herausforderung, inhaltlich und technisch. Der Stadtrat hat Mittel bereitgestellt und eine externe Vergabe der technischen Leistungen ermöglicht. Die europaweiten Ausschreibungen, die damit verbunden sind, laufen.
Der Außenauftritt des NS-Dokumentationszentrums München im Internet wird zur Eröffnung hin neu gestaltet. Publikationen in gedruckter Form entstehen im künftigen visuellen Erscheinungsbild des Hauses, das bereits entwickelt ist.
Weiterhin gilt für alle Beteiligten: Sorgfalt geht vor Schnelligkeit. Im Vordergrund steht das Gelingen des wichtigen gesellschaftlichen Auftrags, der in den kommenden Jahren mit dem NS-Dokumentationszentrum München verbunden ist. Der Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus wird in Abstimmung mit den begleitenden Gremien voraussichtlich am 30. April 2015, dem 70. Jahrestag der Befreiung Münchens, eröffnet. (LH)
So sah es noch vor wenigen Monaten auf der Baustelle aus...