Liebe Leser,
gut, dass Jubiläen so selten sind... Es war schön, ergreifend, festlich und rührend! Und anstrengend. Nie bin ich so in den Mittelpunkt gerückt und mit so viel Aufmerksamkeit, Geschenken und Lob bedacht worden. Das war großartig und zeigt mir, dass es sich gelohnt hat, diesen langen Weg in Angriff zu nehmen. Mit neuen Dingen tut der Mensch sich schwer und der Münchner bekanntlich besonders. So blickte ich vor zehn Jahren in verwunderte Gesichter, die nicht genau verstanden, was diese Frau, die frisch in München war, da nun eigentlich vor hatte. Es ging mir eigentlich um die Identifikation der Akteure der Architektur-, Design- und Kunstszene dieser Stadt mit sich selbst. Klingt komisch, aber meines Erachtens kann eine Stadt und ihre Szene sich mit sich selbst nur identifizieren, wenn man diese greifbar macht. Und dafür muss man sie abbilden. Und wenn das beides geschieht, dann können es auch andere erkennen und schätzen.
Dass ich mit dieser verwickelten Theorie nicht falsch lag, bestätigte sich vorgestern Abend bei dem Talk, zu dem wir einluden und das Thema Stadtimage und die Beförderung dieses Images durch eine bunte und individuelle Gastro-Szene besprachen. Selten habe ich ein so engagiertes Publikum erlebt; es entstand ein gemeinsames Gespräch unter allen Anwesenden anstelle einer isolierten Podiumsdiskussion. Das Thema ist hochemotional besetzt und deswegen ungeheuer wichtig. muenchenarchitektur bleibt dran - nicht nur an diesem Thema - und ich halte Sie auf dem Laufenden. Die nächsten zehn Jahre...
Ihre Regine Geibel