Die Fassadenfirma Frener Reifer aus Brixen im schönen Südtrirol liebt die Herausforderung. Und das nicht nur an Großbauten. Michael Purzer und Kollegen sind offensichtlich echte Architektenversteher...
Regine Geibel
Gibt es für Frener Reifer eine Mindestgröße bei Projekten? Interessiert Ihr euch nur für Großbauten?
Michael Purzer
Nein, ganz im Gegenteil! Schon immer haben wir den privaten Hotelier und auch private Bauherren gern unterstützt, um die besten Lösungen für Fassaden und Eingangsbereiche zu finden. Oder für die wachsenden Spa-Bereiche in den Wellnesshotels oder die Wintergärten an Privathäusern. Hier sind wir besonders gut bei Anforderungen, die über den Standard hinausgehen, wie z.B. 9,50 m hohe Wohnzimmerfassaden oder komplett zu öffnende Glasdächer.
Euch macht es also Spaß, wenn es besonders kompliziert ist?
Ja, genau. Wir lieben Spezialwünsche! Gern komplex, einmalig und mit hohem ästhetischen Anspruch. Wir bremsen den Planer nicht, sondern haben Lösungen für die Ausführung seiner Planung.
Ihr seid also echte Architektenversteher? Wie kommt das?
Schon unsere beiden Senior-Inhaber, Georg Frener und Franz Reifer, haben sich früh mit anspruchsvoller moderner Architektur beschäftigt und die Entwicklungen – besonders im Fassadenbau - genau studiert. Dieses tiefe Verständnis für das Bedürfnis des Architekten, neue Lösungen möglich zu machen, spürt der Planer natürlich und das fördert das Zusammenspiel zwischen Ideengeber und Umsetzer.
Diese Individuallösungen sind üblicherweise nicht sonderlich wirtschaftlich. Die meisten Unternehmen sind auf Lösungen aus, bei denen sie ihr Standardprodukt möglichst unverändert und in großem Umfang einsetzen können.
Die Entscheidung gegen diese Art der Unternehmensausrichtung ist sehr früh und sehr bewusst gefallen. Natürlich war beiden Gründern klar, dass es der steinigere Weg ist, aber dafür der interessantere!
Da in unserem Betrieb das Besondere quasi „der Standard" ist, können wir dank unserer Prozessqualität trotzdem am Markt bestehen. Mit dem Vorteil, dass ganz individuelle Wünsche erfüllt werden. Da ist in hohem Maße technische Kreativität erforderlich – und Mut, einfach mal was auszuprobieren, z.B. eine Ganzglaskonstruktion mit Holz zu kombinieren. In unserer eigenen Manufaktur haben wir sehr schnell ein Resultat, welches wir unseren Architekten zeigen und mit ihnen und den Bauherren weitere Entscheidungen herbeiführen können.
Ich habe nun ein Bild vor Augen von ein paar Südtiroler Freaks, die völlig losgelöst von Raum und Zeit an fast unmöglichen Lösungen frickeln und nicht aufgeben, bevor es geschafft ist...
Ab und zu essen wir schon ein Schüttelbrot mit Speck...
Arbeitet Ihr vielleicht sogar seit 40 Jahren an der Realisierung des Siemens-Lufthakens?
Dazu darf ich mich leider nicht äußern...
Also, wenn ich morgen den Auftrag für eine moderne Villa am Seeufer bekomme und der Bauherr will eine haushohe Glasfassade ohne Profile, dann seid ihr die, die ich frage?
Jap!
Und was ist, wenn das Seeufer in Südamerika liegt? Oder es sich um ein Beachhouse auf Hawaii handelt?
Überhaupt kein Problem. Wir haben momentan drei unglaubliche Projekte im und aus dem internetreichen Kalifornien – Flagshipstore, Showroom und Privathaus – zudem Aktivitäten in China und in Brasilien... fast schon weltweit also.
Wir nehmen unser Schüttelbrot dann einfach immer mit...
Also kann ich eine Frener Reifer-Fassade erkennen? Und woran tue ich das?
Wenn Du vor einer Fassade stehst, die ein besonders präzises Spaltmaß hat oder besonders plane Glasflächen oder vor einer mit ungewöhnlicher Materialkombination oder einer besonders großformatigen Fassade oder einer, die nach zehn Jahren noch so aussieht wie zu Beginn, oder einer mit besonders schönem Anschlussdetail, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es eine Frener Reifer-Fassade ist.
Ich glaube, jetzt hab ich verstanden, was ihr so treibt... Wen muss ich anrufen, wenn ich nun testen will, ob das nicht alles nur ein Eisacktaler Weinschaumsüppchen ist?
Dann rufst den Purzer Michi an...
