Zeitgenössische Architektur in Bayern

Förderpreise vergeben

In den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Design, Fotografie und Schmuck vergibt die LH alle zwei Jahre ihre Förderpreise. Dies sind heuer die Preisträger... 

Für ihre herausragenden Leistungen werden 2014 im Bereich Architektur Dominkus Stark, im Bereich Bildende Kunst (zwei Preise) René und Christian Landspersky und Lisa Reitmeier, im Bereich Design Friederike Daumiller, im Bereich Fotografie Armin Smailovic und im Bereich Schmuck Alexander Blank mit den mit jeweils 6.000 Euro dotierten Förderpreisen ausgezeichnet. Dies hat der Stadtrat der Landeshauptstadt München in seiner Sitzung auf Empfehlung der jeweiligen Jury entschieden.

Die öffentliche Verleihung der Preise fand am Dienstag, den 25. November, in der Lothringer_13_Halle im Rahmen der Ausstellung „Förderpreise 2014" statt.

Aus den Jurybegründungen:


Förderpreis 2014 für Architektur: Dominikus Stark
„Dominikus Stark gründete 2004 in München sein eigenes Architekturbüro, das er heute unter dem Namen 'Dominikus Stark Architekten GmbH' betreibt. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Vorgefundenen, also den gewachsenen Gegebenheiten eines Ortes, prägt seine Arbeit. Die dabei ermittelten Bedingungen und Qualitäten fließen in den Entwurf ein und verankern ihn in Kultur und Tradition des Ortes... Dabei sind seine Gebäude nicht nur der praktischen Funktionalität verpflichtet, sondern insbesondere der Würde des Menschen, der sie nutzt. All dies weist Dominikus Stark mit seinem 'Education Center Nyanza' in Ruanda nach. Die Entwicklung des Projekts aus der lokalen Bauweise heraus hat den einheimischen Menschen nicht nur Arbeit, sondern auch Stolz auf das Geschaffene gebracht. Durch die Anwendung traditioneller bauphysikalischer Prinzipien kann auf jegliche Klimatisierungstechnik verzichtet werden. Im besten Sinne nachhaltig, sichert Dominikus Stark den langfristigen Nutzen des Gebäudes und setzt neue Impulse für die örtliche Bauproduktion."

Förderpreis 2014 für Bildende Kunst: what remains gallery – René und Christian Landspersky
„Was bleibt übrig? Um diese Frage kreist what remains gallery seit ihrer Gründung 2009. In konsequenter Weise stellen René und Christian Landspersky die Rolle der Autorenschaft in Frage und treten anonymisiert hinter das Projekt zurück. Statt Neues zu produzieren, besteht ihre künstlerische Praxis in der Überprüfung und Transformation von bereits Vorhandenem. Die Ausstellungen der what remains gallery sind Reflexionen zum Format der Ausstellung, aber auch von Konzepten des Archivierens und Dokumentierens. Material anderer Künstlerinnen und Künstler wird gesammelt, an neue Orte versetzt und zu ihnen in Beziehung gesetzt, so dass sich überraschende Perspektiven auf die vermeintlich wertlos gewordenen Überbleibsel öffnen und Projektionsräume für vielfältige Diskurse entstehen. Damit legt what remains gallery nicht nur Strategien des Erinnerns im Kunstgefüge und Prozesse der Bedeutungszuschreibung offen, sondern verändert diese auch: durch Reduktion, Hinzufügungen und Umdeutungen.
Die Vorstellungs- und Erfahrungskraft des Betrachters wird neu herausgefordert, und so werden neben what remains gallery auch ihre Rezipienten zu Forschenden eines kulturellen Gedächtnisses."

Förderpreis 2014 für Bildende Kunst: Lisa Reitmeier 
„Lisa Reitmeier kombiniert Zeichnungen und Skulpturen mit gefundenen und bearbeiteten Alltagsgegenständen und platziert diese Elemente mit größter Präzision im Raum oder schafft eigene Präsentationssituationen für die Arrangements. Dabei zählt jedes Detail, die einzelnen Komponenten ebenso wie ihre räumliche Anordnung. In der Ausstellung der Förderpreise 2014 zeigt Lisa Reitmeier einen Ausschnitt aus ihrer raumgreifenden Installation 'Sweetwater' (2012-2013) ... Lisa Reitmeiers Stärke ist es, unheimlich anmutende Geschichten heraufzubeschwören, die von einer starken, beunruhigenden Emotionalität zeugen. Mittels profunder Recherchen und auf durchdachte und doch intuitive Weise schafft die Künstlerin verstörende und spannungsvolle narrative Bilder, die durch ihre Materialität physisch erfahrbar werden. Im Lauf der Jahre hat Lisa Reitmeier in ihren Arbeiten einen steten und sehr vielversprechenden Weg verfolgt, der mit dem Förderpreis effektiv gefördert werden soll."

Förderpreis 2014 für Design: Friederike Daumiller 
„Die Arbeiten von Friederike Daumiller bewegen sich zwischen Produktdesign und Ausstellungsgestaltung. In den letzten Jahren hat sie unter Beweis gestellt, wie vielfältig ihr Interessengebiet ist und mit welcher Neugierde und Genauigkeit sie sich in verschiedenste Gestaltungsfragen einarbeitet. Sie ist auf inhaltlicher und gestalterischer Ebene tätig; sowohl in Teams und Projektgruppen als auch alleine, bei Auftragsarbeiten und eigeninitiierten Projekten sucht sie nach einem künstlerischen Ausdruck. In ihrem Recherche-Projekt 'Pets' (Haustiere) beschäftigt sie sich anhand von Holzmodellen mit Kleinmöbeln, einem Hybrid aus Möbel und Objekt. Die Pets kommen in den verschiedensten Bereichen des Alltags zum Einsatz, wobei eine spezifische Funktion durch die gewählte Materialität angedeutet
wird. Sie erwecken durch ihre handliche Mobilität und ihr Äußeres eine Sympathie, die an die Zuneigung zu Haustieren erinnern lässt. In Anbetracht des Phänomens eines immer knapper werdenden urbanen Wohnraums und häufigeren Ortswechsels, ist der Ansatz ein spannender Beitrag, sich mit unseren heutigen Lebensformen auseinanderzusetzen."

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