Vortrag von Ricky Burdett, London School of Economics
Die Stadt der Zukunft steht vor großen sozialen Herausforderungen. Der demografische Wandel, die Pluralisierung der Kulturen und Lebensweisen sowie eine wachsende soziale Ungleichheit, die in einer räumlichen Fragmentierung zum Ausdruck kommt, verändern die urbane Gesellschaft. Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn man bedenkt, dass die Hälfte der weltweit sieben Milliarden Menschen in einem städtischen Umfeld leben. Bis zum Jahr 2050, wenn die Weltbevölkerung mit neun Milliarden Menschen voraussichtlich einen neuen Höchststand erreicht, werden vermutlich 75 Prozent aller Menschen in Städten leben. Bereits heute wächst die Bevölkerung in Städten wie Lagos, Delhi und Dhaka um mehr als 300.000 Einwohner pro Jahr. Zusätzlich zu den tiefgreifenden Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht wird die Art und Weise, wie diese neue Phase im Städtebau umgesetzt wird, die Lebensbedingungen für Milliarden von Menschen, die in Städten aufwachsen und dort ihren Lebensabend verbringen, nachhaltig beeinflussen.
Ricky Burdett ist Professor für Urban Studies und Direktor von LSE Cities sowie dem Urban Age Programme. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Wechselwirkungen zwischen der materiellen und sozialen Ebene in einer modernen Stadt sowie die Auswirkungen der Urbanisierung auf die soziale und ökologische Nachhaltigkeit.
Derzeit ist er Gastprofessor für Urban Planning and Design an der Graduate School of Design der Harvard University sowie Mitglied der unabhängigen Flughafenkommission der britischen Regierung und Ratsmitglied des Royal College of Art in London. Er war im Rahmen von Sanierungsprojekten in ganz Europa tätig und fungierte als Chefberater für Architektur und Städtebau für die Olympischen Spiele 2012 in London. Er ist Mitherausgeber von The Endless City (2007), Living in the Endless City (2011) und Transforming Urban Economies (2013).