KATHEDRALEN DER KULTUR vereint sechs preisgekrönte Filmemacher:
Wim Wenders: Berliner Philharmonie – Berlin, Deutschland
Michael Glawogger: Russische Nationalbibliothek - Sankt Petersburg, Russland
Michael Madsen: Halden Gefängnis – Halden, Norwegen
Robert Redford: The Salk Institute – La Jolla, Kalifornien, USA
Margreth Olin: Opernhaus – Oslo, Norwegen
Karim Ainouz: Centre Pompidou – Paris, Frankreich
Aus der Erläuterung:
Aufgeladen mit den Gedanken und Gefühlen der Personen, die sie erbauten und die sie benutzen, sind diese Gebäude voller Zeugnisse der Vergangenheit, der Gegenwart und sogar der Zukunft. Sie besitzen ein Gedächtnis und sind ein Abbild unserer Gesellschaft. Sechs renommierte internationale Regisseure verleihen dem Projekt ihren jeweils eigenen Stil und beantworten in einer unverwechselbaren Handschrift die Frage: "Wenn Gebäude sprechen könnten, was würden sie uns erzählen?".
Was man wissen sollte:
Kathedralen der Kultur behandelt nicht auschliesslich das jeweilige Gebäude, sondern stellt auch die jeweilige Funktion stark in den Fokus. So sieht man bei Scharouns Berliner Philharmonie die Orchesterproben und begleitet den Sohn zum Besuch der hauseigenen Restauratorin. In Sankt Petersburg fährt die Kamera an Buchrücken vorbei, und im Norwegischen Gefängnis sieht man hauptsächlich die Gefangenen, Wärter und deren Alltag. Bei Louis Kahns Salk Institute sind die Hintergrundinfos wiederum interessanter; man erfährt, dass hier der Impfstoff gegen Polio erfunden wurde. Und auch, dass der Ausnahmearchitekt die Form des Gebäudes entwickelt, um den dort arbeitenden kreativen Köpfen Höchstleitungen zu entlocken.
Befremdlich finde ich die Ich-Erzählung in einigen Sequenzen. Vieleicht wäre sie plausibler, wenn es stärker um die Architektur ginge und nicht so sehr um die Funktionen. Schade ist, dass der jeweilige Entwurfsverfasser im Titel nicht genannt wird. Fazit: Wer einen reinen ARCHITEKTUR-Film erwartet, wird vermutlich eher enttäuscht.