Liebe Leser,
beim Versuch, Architektur in der Pop(ulär)kultur zu präsentieren, hakt es leider immer wieder. Dieses so komplexe Zwitterding zwischen Kunstgegenstand und Zweckobjekt lässt sich irgendwie nicht fassen. Wie wir alle wissen, ist es bisher das höchste der Gefühle, wenn sich die drei einschlägigen deutschen Automobilhersteller bzw. deren Marketingagenturen dazu hinreißen lassen, ihre Limousinen vor einer spektakulären modernen Villa abzulichten. Aber selbst dann erfährt auch der erfahrenste Google-Profi nicht, welcher Architekt diesen prachtvollen Kampagnenhintergrund zu verantworten hat.
Der Versuch von sechs renommierten Filmemacher, sechs Architekturikonen laiengerecht vorzustellen, ist für meinen Geschmack entsprechend nach hinten losgegangen. Statt mit dem Zuschauer das jeweilige Gebäude von allen Seiten zu erkunden und etwas über Entwurfsgedanken zu erfahren, muss man sich mit Orchesterproben, historische Buchrücken und mit Fäkalien verunstalteten Gefängniszellen befassen. Ich finde, dafür gibt's doch eigentlich die 99,99% Nicht-Architekturfilme...?
Ihre Regine Geibel