Architekturclub im Juli | Welche Kulturbauten braucht unsere Gesellschaft?
Der Architekt Tilman Joos im Gespräch mit Dr. Matthias Mühling, dem Direktor des Münchner Lenbachhauses
Wer den Vorplatz des Lenbachhauses kennt, weiß, dass dort seit geraumer Zeit ein Kiosk steht, der alle vier bis sechs Wochen sein Aussehen ändert... Der 1969 in London geborene und bei München lebende Künstler Daniel Man entwickelte dieses Bemalungskonzept, das den Titel „Eis, Eisbaby" trägt und insgesamt ein Jahr lang den öffentlichen Raum vor dem Museum prägt.
Der Münchner Architekt Tilman Joos hat sich nun mit dem Direktor des Münchner Lenbachhauses, Dr. Matthias Mühling, den Auftraggeber dieser Aktion als Gesprächspartner in den Architekturclub der Bayerischen Architektenkammer eingeladen.
Mit ihm möchte er u.a. die Frage diskutieren, ob in Zeiten des verschwindenden öffentlichen Raums möglicherweise Museen dessen Funktion übernehmen. Und ob spektakuläre Museumsgebäude als Landmarken im öffentlichen Raum oder auch museale Attraktionen generell zur Revitalisierung von Orten beitragen können. Die Stichworte „Stararchitekten", „Museen als Kathedralen unserer Zeit" , „kulturelle Grundversorgung" und das Bildungsbürgertum als bisheriger Träger der Kulturinstitutionen werden sicher ebenso zur Sprache kommen wie das Öffnen der bildungsbürgerlichen Kulturinstitutionen für andere Bevölkerungsschichten durch gezielten Schwellenabbau.