Architektur im Kino | – Visionen für die Ewigkeit - Ein junger Architekt schickt seiner 16-jährigen Geliebten von der Front desErsten Weltkriegs Briefe mit Zeichnungen organischer Gebilde und philosophischen Gedanken. Daraus entsteht eine lebenslange Verbindung, in der Erich Mendelsohn zu einem der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts reift. Duki Dror erzählt sein Mendelsohn-Porträt als Liebesgeschichte, festgehalten in Briefen und Memoiren, in Spuren und Details berühmter Bauwerke, bei deren Entstehung Luise Mendelsohn das „zweite Auge" ihres Mannes war. ERICH MENDELSOHN – VISIONEN FÜR DIE EWIGKEIT ist poetische Doppelbiografie und präzise Werkdokumentation in einem.
Duki Dror filmt auf den Spuren der Mendelsohns, fragt an Wirkungsorten des Architekten Fachleute und Passanten nach ihrem Eindruck und lässt sie aus Briefen und Memoiren vorlesen. Außerdem fingiert er Interviews mit Erich und Luise Mendelsohn, stellt Fragen und lässt die Antworten aus den überlieferten Texten von Sprechern aufsagen, Skizzen nachzeichnen. Der experimentelle Charakter dieses Konzepts bleibt transparent – er wird als Versuch deutlich, Kontexte der Arbeit und des Zusammen-Lebens des Paares aufzuzeigen, in den Dialog zu treten, offene Fragen zu stellen.
Der Film wird dadurch zu einer bewegten Erzählung, fern jedes abgesicherten, trockenen Architekturvortrags – als Beispiel lebendiger und filmischer Architekturgeschichte.
D/ISR 2011, 70', Regie: Duki Dror