Architektur in Bayern 1960-80 | Wert und Wertigkeit eines vielfach ungeliebten Gebäudebestandes der Nachkriegsära.
Die Architektur der "Nachkriegsmoderne" steht seit Jahren in der Kritik. Nicht wenige Gebäude, die zwischen Wiederaufbau und Ölkrise entstanden, sind in Gefahr: nicht nur durch Abbruch, sondern vor allem durch die Anpassung des Bestandes an heutige Baunormen hinsichtlich Energieeffizienz, Brandschutz und Komfort. Besonders schwer haben es die Großbauten der 1960er- und 1970er-Jahre: Kirchen, Rathäuser, Kongress- und Stadthallen, Siedlungen sowie Bauten für Bildung, Kultur und Verkehr, aber auch die gestalteten Grün- und Freiflächen. Eine fachgerechte Erhaltung steht Konzepten für ein Weiternutzen und Weiterbauen nicht selten entgegen. Der Diskurs stellt Eigentümer, Architekten und Denkmalpfleger daher gleichermaßen vor große Herausforderungen.
Der Diskussionsabend – im Rahmen der Ausstellung "Blickpunkt Moderne. Architektur in Augsburg 1960-80" (noch bis zum 3. April im Architekturmuseum Schwaben) – findet in der Stadt- und Kongresshalle Augsburg (heute Kongress am Park) statt, die bis 1972 nach langer Bau- und Planungszeit im Wittelsbacher Park im Schatten des Augsburger Hotelturms errichtet wurde. Nach einer denkmalgerechten Sanierung gilt die Halle heute als ein "Best-Practice-Beispiel" für den Umgang mit dem Bestand der Moderne in Deutschland.