...München und Augsburg für folgende Projekte:
Im Rahmen der Verleihung letzten Dienstag im Haus der Architektur sind die Anerkennungen und Preise für Baukultur der Metropolregion München 2016 übergeben worden. Der Preis in der Kategorie „Familiengerechtes Wohnen in Mehrfamilienhäusern" ging an das Projekt „Wohnbebauung Bad-Schachener-Straße" in München von florian krieger archtektur und städtebau, Darmstadt, in der Kategorie „Gemischt genutzte Quartiere, Stadt- und Ortsteilzentren" gewann das „Stadtquartier Kammgarnspinnerei" in Augsburg von 3+ architekten glogger.müller,blasi architekten + stadtplaner, Augsburg und Schrammel Architekten, Augsburg.
Aus den insgesamt 29 Einreichungen vergab die Jury zudem neun Anerkennungen an die Projekte:
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„e%-Energieeffizienter Wohnungsbau Hollerstauden", Stadt Ingolstadt
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„Generationenpark Königsbrunn", Stadt Königsbrunn
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„Natürlich leben – Ein Holzbau im Herzen der Metropole", Landeshauptstadt München
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„Wohnen in allen Lebensphasen", Landeshauptstadt München
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„Lakeside Living Tutzing", Gemeinde Tutzing
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„Spindeltal / Mangoldfelsen Donauwörth", Stadt Donauwörth
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„An der Alten Spinnerei", Stadt Kolbermoor
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„Hofstatt München", Landeshauptstadt München
- „Streitfeldstraße – Genossenschaftliches Wohnen und Arbeiten für Künstler und Kreative", München
Vor den rund 200 Gästen der Preisverleihung im Haus der Architektur betonte Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr und Schirmherr des Preises für Baukultur, den Stellenwert einer solchen Auszeichnung: „Baukultur ist kein Selbstzweck und kein Luxus – sie betrifft uns alle. Wo wir auch hinschauen, sind wir tagtäglich von Baukultur umgeben." Dennoch würde viel mehr über Natur und Umwelt diskutiert, als über Baukultur. „Deshalb plädiere ich dafür, dass wir uns wieder mehr mit Baukultur beschäftigen." Um die Herausforderungen des unterschiedlichen Wachstums in Ballungsräumen und den ländlichen Regionen zu meistern, gelte es, den menschlichen Maßstab ebenso wie den städtebaulichen Kontext im Auge zu behalten.
Rainer Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, wies in seinem Vortrag 'Wachstum mit Qualität – was Baukultur alles leisten kann' darauf hin, dass die Metropolregion München unter den aktuellen Wachstumsvorzeichen große Möglichkeiten der Verbesserung der gebauten Lebensräume aller Bürger habe, aber auch die Gefahr bestehe, statt Klasse eher Masse zu bauen. Dabei spannte er den Bogen von der Qualitätsdiskussion in Städten wie München oder Hamburg zur aktuellen Versorgungsproblematik mit bezahlbarem Wohnraum auch vor dem Hintergrund der Flüchtlingszahlen. „Jetzt ist die Stunde für systematische städtebauliche Planungen gekommen. Dafür ist eine aktivierende Politik wichtig, einfaches Ideensammeln genügt nicht."
Ein umfassendes Verständnis von Baukultur war laut Lutz Heese, Präsident der Bayerischen Architektenkammer und Jurymitglied, auch Grundlage für die Vergabe der Auszeichnungen: „Baukultur ist weitreichender als allein die Gestaltung von Gebäuden. Baukultur umfasst die Architektur, die Innen- und Landschaftsarchitektur, die Stadt- und Raumplanung ebenso wie Infrastrukturmaßnahmen und nicht zuletzt die Ausprägung des öffentlichen Raums."
Um in Zeiten großen Siedlungsdrucks und wachsender Bevölkerungszahlen das Bewusstsein für Qualität und Baukultur bei der Planung und Umsetzung von Bauprojekten zu würdigen, hatte der Europäische Metropolregion München (EMM) e.V. gemeinsam mit der Bayerischen Architektenkammer, dem Bayerischen Gemeindetag, den Preis erstmals ausgelobt.
Auch nach der Preisverleihung sollen die ausgezeichneten Projekte Anregungen für künftige Bauvorhaben geben. Eine Wanderausstellung und Exkursionen vor Ort werden diese Best Practice Beispiele publik machen.
Die Wanderausstellung wird noch bis Dienstag, 19. April, im Haus der Architektur, Waisenhausstraße 4, zu sehen sein (Öffnungszeiten: Montag bis Dienstag von 9.00 bis 17.00 Uhr; Freitag von 9.00 bis 15.00 Uhr, Feiertags und Wochenende geschlossen). Weitere Stationen werden unter www.metropolregion-muenchen.eu/baukultur zu gegebener Zeit veröffentlicht. Hier sind außerdem umfassende Informationen zu den Preisen und Anerkennungen hinterlegt.